Die Westrhauderfehner Windmühle wurde nach holländischem Vorbild gebaut. Über dem Tor ist der Stein "Zeldenrüst 1803" zu erkennen, womit zum Ausdruck gebracht werden sollte, daß die Mühlenflügel sich "selten ausruhen" mögen. Denn nur, wenn die schweren Steine über Stunden sich drehten, konnte der Müller seine "Matte" als Verdienst entnehmen. Der Müller Roelf Gerdes Fleßner Müller sen. mit seinem Sohn Tjebbo Rudolf steht in der Mitte, daneben ein Kunde. Rechts sind die Müllerin Sempe, geb. Saathoff zu erkennen sowie deren Töchter Johanne und Gesine (Tante Sini). Ganz außen folgt der Müllerwagen, der 1803 laut Konzessionsurkunde noch nicht fahren durfte. Das Haus im Hintergrund ist der Wohntrakt von Schmiedemeister Brunsema. Dessen Frau unterhielt im Vorderhaus eine alkoholfreie Gaststätte (Guttempler). Dazwischen lag die Werft von Andreas Harms, von der man nur das "Pikhuus" erkennen kann. Auf der zum teil abbröckelnden Kayung sitzen die Jungen aus der Umgebung. Für das heutige Fehnprogramm bedeutsam der Blick auf den Kopf der Schleuse. Auf unserem Foto wird die Mühlenkappe noch mit dem Stert von der Galerie aus in den Wind gedreht. Die speziell für die Windmühlen geschaffene Ostfriesische Mühlen-Brand.Societät schrieb den hohen Blitzableiter zwingend vor. Das Foto dürfte um 1890 von einem Wanderfotografen gemacht worden sein, denn das 1903 geborene Baby Anna ist nicht auf dem Bild, und die Mühle erhielt erst 1911 eine Windrose.

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