[ Fehntjer Kurier ]

Geschichten aus dem Overledingerland

Liebevoll gesammelt und aufs getreulichste nacherzählt von Michael Till Heinze


Bildübersicht Fehntjer Kurier 1989

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Bildbeschreibung Link Ausgabe  Fehntjer Kurier

Das Kraftwerk und die elektrische Zentrale in Wiesmoor Ende der zwanziger Jahre

Strom 01 05.01.1989


Der Müller vom Fehn und ....

Folge der Elektrifizierung: Die Frauen in der ersten .... 

Anzeige vom 5. November 1921

Strom 02

Das Haus von Christian Stapelfeld war an den Winterabenden durch eine Karbidanlage hell erleuchtet. Dieses bislang unbekannte Foto hatte Tini Hoffmann in ihrem Album. Links steht der Schlachter Heinrich Klock, neben ihm der Junge ist Heinrich Stapelfeld, der in Stalingrad gefallen ist. Dann folgt Reinhard von Allen, der Radflicker, und Christian Stapelfeld selbst. Das Haus wurde 1907 gebaut. Rechts ist das alte „Kaufhaus zur Post“ zu erkennen (heute Parkplatz). Nach Stapelfelds Tod war hier eine kurze Zeit ein Schuhgeschäft, bis dann Jakob Schuver sein bekanntes Fahrradgeschäft darin eröffnete. Heute steht hier ein Privathaus. 

Strom 03

Auf dieser Postkarte ist das Untenende gut zu erkennen. Von der Mühle bis zur Kirche verlief die erste Stromleitung hinter den Häusern entlang.

Strom 04

Ein Gittermast hinter Plümer-Ecke. Diese Gastwirtschaft war seit alters her Treffpunkt aller Fehntjer Schiffer. Da an den Wieken wegen des Treidelns keine Masten stehen durften, mußten die Leitungen hinter den Häusern entlang verlegt werden. Die Drähte von den Gittermasten überspannten die breiten Wieken Anfang der dreißiger Jahre.

Strom 05

Anzeige aus dem Leerer Anzeigenblatt vom 2. Juni 1925

Strom 06

Diese beiden schönen Kronleuchter der Kirche zu Westrhauderfehn wurden entfernt, als hier das elektrische Licht installiert wurde. Hinrich Reents aus Ostrhauderfehn kann sich erinnern, daß sein ehemaliger Lehrherr Hermann Rugo in Leer den ganzen Boden voll ähnlicher Kronleuchter hatte. Wo mögen sie wohl hingekommen sein?

Strom 07

Die Mühle des Müllers Tj. Rudolf Müller zu Westrhauderfehn. Links das Verlaatshaus und hinter der Zugbrücke die alten Kastenschleuse. Direkt hinter den Zugseilen ist das Transformatorenhäuschen zu erkennen. Rechts daneben steht die Weizenmühle mit dem weißen Stern über der Tür. Dieser Stern hatte nichts mit der ehemaligen Sternschanze am alten Rhauder Heerweg zu tun, sondern die weiße Fläche diente als Reflektor für die Außenlampe, die der Müller hier anbringen ließ. Zwischen der Weizenmühle und der Windmühle befand sich das Maschinenhaus für die Dampfturbine. 

Strom 08

Auf dieser alten Postkarte drehen sich die Windmühlenflügel, und die Tjalken verlassen mit aufziehenden Segeln die Schleuse. Die Weizenmühle trägt noch keinen Stern, aber das Lokomobil im Maschinenhaus arbeitete schon. Schwach erkennt man den hohen Schornstein hinter der Windmühlengalerie: Der Rauch wird zum Fehntjer Meer geweht.

Strom 09

Bei dieser einfachen Petroleumhängelampe sind der Glaszylinder und der Dochtdreher mit dem darunterhängenden Petroleumgefäß gut zu erkennen.

Strom 10

Der berühmt-berüchtigte „Lampenputzer“ zum Reinigen der Glaszylinder.

Strom 11

Nach dem 1. Weltkrieg übernahmen Elektrizitätsgenossenschaften die privaten Einrichtungen des Fehntjer Müllers. „Viele Köche verderben den Brei“, heißt es im Volksmund. Auch bei den Genossenschaften wollte jeder möglichst viel zu sagen haben, und so kamen die elektrischen Stromleitungen nur langsam an den Wieken voran.

Strom 12

Bei dieser einfachen Petroleumhängelampe sind der Glaszylinder und der Dochtdreher mit dem darunterhängenden Petroleumgefäß gut zu erkennen.

Strom 13

Eine Petroleumhängelampe mit vielen klappernden Glastropfen am Lampenschirm. Die gußeisernen Halterungen waren künstlerisch verspielt in vielerlei Formen aufgelöst.

Strom 14

Anzeige vom 22. Dezember 1914

Strom 15

Anzeige vom 20. Oktober 1913

Strom 16
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  Kinder 01 12.01.1989

Wer kennt die Kinder, nennt die Namen?

  Kinder 02
  Kinder 03
  Kinder 04
  Kinder 05
  Kinder 06
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So eine schöne Zapfanlage gab es noch in den fünfziger Jahren. Hanni Apel füllt ein Bierglas. Wer mag der durstige gewesen sein? Ecke 01 19.01.1989


Jahreshauptversammlungen in Plümers-Ecke

Kirchenvorsteher war auch Geneverbrenner 

Eine alte Aufnahme vom "Gasthof Germania" aus der Zeit um die Jahrhundertwende, als die Mutten und Tjalken wichtigstes Verkehrsmittel waren. Ecke 02
Im Jahr 1901 übernahm Weert J. Plümer den Gasthof. Er war verheiratet mit Ettje Meyerhoff aus Idafehn. Als Weert schon 1903 starb, (siehe Fehntjer Kurier vom 17. November 1988), führte seine Witwe noch jahrelang die "Gastwirtschaft mit Kluntjeladen" weiter, unterstützt von ihren Töchtern Rati und Weerta. Ecke 03
Ein Blick übers Untenende. Die Welt hat sich gewandelt. Autos links und rechts des Kanals. Die Böschungen sind zum Teil versackt. Der Dreihpost bei Hündling steht offen, obgleich kein Schiff zu sehen ist. Ecke 04
Die Gesamtaufnahme des Plümerschen Gebäudekomplexes. Die Brücken, die junge Frau und der Gasthof - waren das schöne Zeiten! Ecke 05
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Die Theatergruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold von West-rhauderfehn und Umgebung, so lautet der Text unter diesem Foto. Wann diese Laienschauspieler das Stück "Wenn du noch eine Mutter hast ... " aufgeführt haben, konnte nicht mehr festgestellt werden. Links steht Sophie Maecker. Die sieben Maecker-Kinder hatten bekanntlich alle verschiedene politische Ansichten, wobei Bruno auch die Nachteile des neuen Regimes kennenlernen mußte. Ganz rechts könnte Peter Hanken sitzen. Neben ihm ist Berta Lücht zu sehen, Antons Ehefrau. Dann kommt Hans Wilts und sitzend Oma Bergenthal. Neben ihr steht Lini, Jan Garrel Roskamps Tochter. Die anderen Personen sind bislang unbekannt geblieben. Weimar_01 26.01.1989


Die Weimarer Zeit auf dem Fehn

Wirtin rettete den Plakatkleber 

Vom Kirchturm aus wurde dieses Foto gemacht: das hellerleuchtete Untenende von Rhauderfehn: Torfbülten und Torffackeln brannten entlang des Kanals. Es war der 21.März 1933, an dem der Reichstag eröffnet wurde. Dieses Datum wird auch "Tag von Potsdam" genannt, denn das Reichstagsgebäude in Berlin existierte nur noch als Ruine. Waren die lodernden Fackeln schon ein erster Hinweis auf die infernalischen Feuersbrünste des 2. Weltkrieges? Weimar_02
Gründung des Reichsbanners am 22.2.1924 in Magdeburg. Weimar_03
Anton Lücht, ein Foto auf seinem Ausmusterungsschein des Wehr-meldeamts Brake vom 12.4.1943. Weimar_04
Vom Reichsbanner West- und Ostrhauderfehn sind bislang keine Fotos bekannt geworden. Unsere Aufnahme zeigt das Reichsbanner Rhaudermoor. Das Bild von Johannes Lücht hat einen Knick, deshalb haben wir die Aufnahme von Hanne Krawinkel abgedruckt. Der dritte Mann von rechts ist nämlich ihr Onkel, der schon 1928 verstorbene Johann de Haan. Links neben ihm mit der Fahne steht Hans Wilts und links dahinter Tönjes Heyen. Rechts neben der Pauke ist Engel-ke Hahn zu sehen, der heute noch in der Vereinswieke lebt. Der Mann mit dem Vollbart könnte ein Grüter sein. Zwischen der Pauke und der Trompete steht Edzard Hündling, anscheinend in einer zivi-len Jacke. Auffallend die vielen "Hochwasser"-Hosen! Die Reichsbannerjacken waren von guter Qualität. Anton Hensmanns erinnert sich, daß er solch eine Jacke von dem Ostrhauderfehner Jürn Duis gekauft hat, weil er aus dem Reichsbanner ausgetreten war. J. Duis starb später in dem KZ Bergen-Belsen. Weimar_06
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Sind das nicht tolle Jungs? Pech gehabt, lieber Leser, das sind alles Mädchen! Hier haben sich acht "Wichter" zum "Lausbubentanz" verkleidet, den sie auf dem Gebietsturnfest 1934 im "Goldenen Anker" zu Westrhauderfehn aufführten. Lins steht Alwine Severins/Tiefermann, dann folgt Agate Brunsema/Helling, Magdalene Klinkhammer/Zayitz, Agathe Fehn/Prahm, Lorchen Hemken, Wilma Klinkhammer/Maas, Lore Kluin, verheiratet nach Australien, und Therese Schulna/Luikenga. Bier 01 02.02.1989


"Sowat gaff dat in Ostfreesland nich"

Zum Schluß ein Ei in das warme Bier 

Kinder mögen sich gern verkleiden, so auch die beiden Freundinnen Hanni Kramer und Hanni Janssen aus Holterfehn. Sie fanden in den Truhen der Großeltern so manches Stück, das an die Vorväterzeit erinnert. Diese Aufnahme ist 1936 mit einem Selbstauslöser hergestellt worden. Wir kommen in einer unserer nächsten Ausgaben noch auf dieses Bild zurück. Bier 02
Das erste Faschingsfest der Volksschule ,,oben" in Ostrhauderfehn fand im Jahr 1965 statt. Heute ist in dieser Schule eine Kleiderfabrik untergebracht. Damals ,,regierten" dort drei Junglehrer/innen. Hauptlehrer Friedrich Taute vom Untenende, der hier oben vertretungsweise als Schulleiter aushelfen mußte, sah das Experiment ,,Karneval in der Schule" mit gemischten Gefühlen auf sich zukommen. Da die Eltern aber mitmachen wollten, durfte das Fest dann doch stattfinden. Vorn als weißer und schwarzer Pudel verkleidet, Gerd de Buhr und Adolf Krämer, dazwischen die noch nicht schulpflichtige Hiltrud Krämer. Im Hintergrund die Mütter Wilma Braak, Regate Berger, Theda de Buhr und Karla Krämer. Bier 03
Auch dieses Foto ist ein Bild aus der Raritätenkiste. Fast die gesamte Belegschaft des Postamts Westrhauderfehn hat sich zu einem Foto-termin auf die Kegelbahn begeben. Es soll sich um eine Tura-Maskerade bei Bahns aus dem Jahr 1927 handeln. Links die langjährige Postassistentin Therese Klaver. Neben ihr sitzt der damalige Oberpostmeister Heinrich Bertram mit seiner Frau Alma. Dahinter mit der Flasche auf dem Haupt steht Postinspektor Adolf Kallhoff. Neben ihm ist die hübsche ,,Zigeunerin" Hildegard Opitz zu sehen und dann Marie Kallhoff. Der ,,Napoleon" ist der spätere Sparkassendirektor Adolf Diersmann. Die kleine Dame mit Brille ist Hanne Kerkhoff. Nur den etwas beleibten Herrn rechts haben wir nicht mit einem Namen versehen können, vielleicht weil er die Zipfelmütze vom Rumpelstilzchen trägt. Bier 04
Maskenfest bei Oskar Schön in Ostrhauderfehn oder Bahns in Westrhauderfehn oder (am Rosenmontag) bei Pieper in Langholt - das waren gesellschaftliche Ereignisse in den fünfziger Jahren. Da gab es noch keinen Elferrat und auch keinen rheinischen Humor. Die drei jungen Damen auf unserem Foto waren so um die 24 Jahre jung und noch nicht verheiratet. Sie genossen die Freiheit des Maskenfestes, denn bis zur Demaskierung um 0 Uhr wußte niemand, wer die drei Clowns waren. Bier 05
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Das Ständerwerk des Gulfhauses von Gerd Park, später Harm Feldkamp, im Königskiel zu Collinghorst. Es wird zur Zeit demontiert, um später in Mitling-Mark bei der Mühle wiederaufgebaut zu werden.

Spuren 01

16.02.1989 

Geheimnisvollen Buchstaben auf der Spur 

Das "Gerippe" steht bald in Mitling-Mark 

Aufriß vom Gulfhaus des Gerd Park, wie es die Gemeinde Westoverledingen wiederaufbauen will.

Spuren 02

Neben der Haustür ließ der Bauherr gern Steine mit einmauern, in die die Anfangsbuchstaben seiner Familienmitglieder eingeritzt waren. "St. F." steht für Staas Freese.

Spuren 03

Zuletzt wurde in der Buchstabensteinreihe das Baujahr angegeben.

Spuren 04

Das Bauernhaus von Gebhard Junker/Poppe Siebrands. Das Hinterhaus wurde etwa um die gleiche Zeit vom Ziegelfabrikanten Wobias Voskamp gebaut. Im Vordergrund die Königswieke, die zur Rajenwieke hin verläuft. Links von der Königswieke stand die Ziegelei mit dem Brennofen, dem Trockenschuppen und der Kalkbrennerei.

Spuren 05

Kartenausschnitt aus dem Ortsplan der Gemeinde Rhauderfehn.

Spuren 06

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So sah es früher fast überall aus: Der Hof Hellmers in Ubbehausen war völlig von Wasser umgeben. Aufnahme vom 30.3.1951

Dieken1

 23.02.1989

De nich will dieken, de mutt wieken

Sielacht-Jubiläum: „Gebannte Gefahren“

 

Helmut Schmidt rettet mit Gummistiefeln und einer verzinkten Balje die Weißwäsche.

Dieken 2

Im hochrädrigen Karren wird der Besucher Hermann Focken aus Holtermoor zum Deich der Dosewieke gebracht.

Dieken 3

Anlegestelle beim Haus Appeldorn in der Dosewieke. Schwiegersohn Helmut rudert den Kahn zu Meinhardine Appeldorn.

Dieken4 

Der Schuppen stand im Dezember 1960 völlig unter Wasser.

Dieken 5

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Taalkemöh (Taalke Uden aus Walle) sitzt über neunzigjährig in ihrem Hörn und spinnt die Schafwolle. Sie sitzt etwas schief, weil sie ein Bein gebrochen hatte. Auf dem Tisch eine Haspel.

Spinnen 1

02.03.1989 

"Elk mutt sien Pand spinnen" 

Insulaner verheizten gar die königlichen Spinnräder 
Spinnweel surrte in der Winterzeit 

Auguste Meyer, 1. Südwieke, zeigte am 28. Februar 1937 dem Fräulein Anna von der Huir aus Leer, wie gesponnen wird.

Spinnen 2

Nostalgie am offenen Kamin. Durch solche Postkarten wird späteren Generationen eine heile Welt vorgegaukelt. Das Spinnen war eine nervtötende Tätigkeit für Ungeübte.

Spinnen 3

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Ausgehfertig zum Garten-Concert bei Billker, so ließ sich 1935 Gerta Prahm mit ihrem lila Hut fotografieren.

Hut 1

16.03.1989 

Gut behütet auf dem Fehn

Mit der Huttüte auf dem Fahrrad

In Leer fotografiert: Auguste Meyer, noch unter ihrem Mädchennamen Marschallek 1917 auf Glasplatte festgehalten.

Hut 2

So stellte sich die Fehntjerin eine Städterin vor: schicker Mantel, toller Hut. Wanda Betanski in Thorn 1942.

Hut 3

Ein Schnappschuß in Bremen aus dem Jahr 1926: Beim Spaziergang im Bremer Stadtgarten durfte der Hut nicht fehlen.

Hut 4

Nur eine der Damen ging ohne Hut, das war Hanni Noormann. Beim Spaziergang 1928 im Polder von Ostrhauderfehn stellten sich links Theda Harms und in der Mitte Hanni Prahm der Kamera.

Hut 5

Dina Gewald war gerade 18 Jahre alt, als sie sich 1922 mit Loodens Hund Leo in ihrem Backfischmantel fotografieren ließ. Den Hut hatte ihre Mutter aus Leer mitgebracht, aber er gefiel ihr nicht, und sie hat ihn nie wieder aufgesetzt.

Hut 6

Mit 19 Jahren solch einen Hut zu besitzen, war der Traum vieler Mädchen. Frauke Lühring stellte sich 1910 dem Fotografen.

Hut 7

Das Putzgeschäft von Henriette Olson in Ostrhauderfehn wurde beim Einmarsch der Truppen im April 1945 völlig zerstört. Es war bis weit ins Saterland hinein bekannt. Links steht Netti Ewen, in der Mitte die Putzmacherin selbst mit ihrer Tochter Henni. Rechts ist die Putzmacherhilfe Frl. Walker aus Papenburg zu sehen.

Hut 8

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Foto: Zur Verfügung gestellt von Heinrich Gosch

Glocken 01

23.03.1989

Rhaude, 
den 3. Oktober 1925

 

Ehre sei Gott in der Höhe

Glocken 02

Die Hauptglocke von 1953 im dreiteiligen Geläut der evangelischen Kirche in Westrhauderfehn erinnert an die Opfer der Weltkriege.

Glocken 03

Wie unter der Kuppel einer Mühle hängen die beiden Ihrener Glocken.

Glocken 04 

Die Katholiken in Langholt und Umgebung werden von diesen vier Glocken zum Ostergottesdienst gerufen.

Glocken 05

Zu eng ist es im Ostrhauderfehntjer Kirchturm, um das mächtige, dreiteilige Geläut vollständig auf Film zu bannen.

Glocken 06

Diese und weitere 47 von 66 aufgefundenen metallenen Osterglocken wurden von unserem Mitarbeiter Thomas F. W. Niemeyer "fotogepflückt".

Glocken 07

Separat von der Kirche, im Eingangsturm, sind die drei Rhauder Glocken untergebracht (vgl. historische Sonderseite).

Glocken 08

Dicht beisammen sind die beiden kleinen Holtermoorer Glocken in ihrem modernen Betonturm.

Glocken 09

Im Freien hängt die Glocke in Mitling-Mark.

Glocken 10

Neben einem kleinen Exemplar im Dachreiter sorgen die beiden motorbetriebenen Glocken in Driever für den guten Ton.

Glocken 11

Nur Experten sind die beiden ldafehntjer Glocken zugänglich. Vielen Dank, Herr Pastor.

Glocken 12

"Reich gesegnet" von den gefiederten Turmbewohnern sind die beiden Völlener Glocken.

Glocken 13

Auch der Friedhof in Flachsmehr hört österliche Klänge.

Glocken 14

Sie beschallen die Potshausener Landvolkshochschule ganz evangelisch-ostfriesisch.

Glocken 15

In Völlenerkönigsfehn haben die drei Glocken ihren eigenen Turm.

Glocken 16

Ein mächtiges Gebälk beheimatet das dreiteilige Geläut der evangelischen Kirche in Langholt, das nur durch Motorkraft in klangvolle Bewegung versetzt werden kann.

Glocken 17

Ein Hanfseil genügt dem Glöckchen an der katholischen Kapelle in Ihrhove.

Glocken 18

Ihren goldenen Glanz läßt diese Esklumer Glocke nach Nordwesten erstrahlen, wo die Leda in die Ems mündet.

Glocken 19

Nahezu mittelalterliche Romantik strahlt die großzügige Glockenstube in Backemoor aus.

Glocken 20

Die Taufglocke ist das älteste Stück im dreiteiligen Collinghorster Geläut.

Glocken 21

Eine der drei freihängenden Glocken in Steenfelde.

Glocken 22

Reich ornamentiert ist die Glocke von 1901 in der Collinghorster Kirche.

Glocken 23

1744 steht auf dem Rand dieser schön verzierten und umfangreich beschrifteten Glocke in Großwolde.

Glocken 24

Nur ein Dachreiter auf der Holter Dorfgemeinschaftsanlage zeigt den Ort des Gottesdienstes.

Glocken 25

Ein mächtiges Geläut hält der Vorturm der Irhover Kirche für die Ostertage bereit.

Glocken 26

Noch sehr neu und proper stellen sich die beiden Glocken in Langholt Burlage vor.

Glocken 27

Eine schöne Aussicht aus ihrer Stube bietet sich dieser Grotegaster Glocke.

Glocken  28

Den abenteuerlichsten Aufstieg bot die katholische Kirche in Flachsmeer. Auf wackeligen und knarrenden Holzleitern erreichte der Fotograf schließlich einen Punkt, wo die Sicherheit Hand und Fuß erforderte.

Glocken 29

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Das Osterfeuer brennt! Rechts Rektor Bütefisch und Frau Woerpel, links Fräulein Nellner. Im Hintergrund das Häuschen der Schwestern Anni und Eti Bartels. Hier hatten sich die "Osterhasen" umgezogen. Die Masken waren seit einigen Jahren in der Schule Untenende vorhanden. 

Ostern 1

30.03.1989

Das Osterfest auf dem Kanintjebarg

Mit "Kortenkörvkes" gingen sie Eier suchen

Auf geht's zum Ostereiersuchen. Eti Bartels und Lümkea Meyer haben einen Osterhasen untergehakt. Die Kinder halten "Kortenkövkes" in der Hand. Diese Körbchen wurden aus alten Postkarten mit einfachem Lochstich zusammengebastelt.

Ostern 2

Noch schnell ein Foto. bevor es losgeht. Der linke Hase war Anni Bartels, links neben ihr Schwester Eti. In der Mitte Alma ter Veen und Lümkea Meyer. Der rechte Hase war Johanne Meyer; neben ihr steht Anneliese Murra. Der ausgekühlte Sand der nacheiszeitlichen Düne wurde zum kilometerlangen Wegebau auf dem Fehn benötigt.

Ostern 3

In der zerklüfteten Landschaft des "Kanintjebargs" stellte sich die NS-Frauenschaft mit der Kükengruppe zu einem Gruppenfoto auf. Kaum jemand würde hier den Beginn einer unheilvollen Zeit vermuten, wäre da nicht die heute verbotene Fahne auf dem Hügel. 

Ostern 4

Diese Foto stammt aus dem Jahre 1934. Diesmal sind es drei Osterhasen, die auf Anweisung von Frau Bütefisch (links) die Ostereier verteilen.

Ostern 5

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Die damalige Leiterin der EWE-Lehrküche in Leer, Frau Schobert, zeigt Anni Susan und Gisela Appeldorn, wie eine Torte fachgerecht garniert wird.

Herd 1

06.04.1989

"De Hund is d`r mit de Sleef utnaiht" 

Elektrischer Herd war die Sensation 

Die Namen dieser Abschlußklasse 8 von 1954 haben wir schon am 12. Januar veröffentlicht. Vor der Wandtafel sitzen (fast ganz verdeckt) Frau Prigge, in der weißen Bluse die Handarbeitslehrerin Frau Ahlers, mit Brille Lehrer Evers, dann Lehrer Reinermann und der Klassenlehrer und Schulleiter Ernst Peppmeyer. Christa Ewen hat noch ein zweites Foto gemacht, wo zwischen Lehrer Peppmeyer und Anneliese Thos der damalige Musiklehrer und spätere Rektor Hans Deepen sitzt.

Herd 2

Die ersten beiden Torten sind gelungen, aber es wird fleißig weitergerührt. Als provisorische Küchentische dienten die Schülertische (mit Tintenfässern!) sowie das Lehrerpult. Das linke Mädchen ist unerkannt geblieben, dann folgen: Elise Gerdes, Helga Hündling, Gisela Appeldorn, Gudrun Weers, Erika Jähne, Gesine Brahms, Lehrerin Frau Prigge, Christa Ewen, Helga Eikmann, Anni Susan, Christa Wulf und Hannelore Thos.

Herd 3

Helga Eikmann, Hannelore Thos, Gisela Appeldorn und im Hintergrund Gesine Brahms schauen zu, wie Christa Bodamer den Teiglöffel abschleckt.

Herd 4

"Und drinnen waltet die tüchtige Hausfrau und reget ohne Ende die fleißigen Hände und herrschet weise im häuslichen kreise und lehret die Mädchen ..." (frei nach Schiller)

Herd 5

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"De Wichter mutten de Peer halen". Etta und Hilda Helmers holen Bub und Fanny von der Weide.

Buur 1

13.04.1989

"Märtenregen is kein Sömmersegen" 

"De Buur levt as`n König up sein Land" 

Das eine Pferd lief in der Furche, das andere auf dem Acker. Pflügen mit einem Gespann war für den 18jährigen Hermann Helmers in Ubbehausen eine gewohnt schwere Arbeit.

Buur 2

Mit "Fritz" fährt Hans Otto Scheer während seines Soldatenurlaubs auf das Land.

Buur 3

Eine typische Frühjahrsarbeit ist das Richeln. Alle Zäune müssen nachgesehen werden, und unter Umständen der Draht erneuert werden. Ubbo de Freese, Ostrhauderfehn, guckt zufrieden über sein Tagewerk.

Buur 4

Anzeige in der "Rundschau" vom 3. April 1933.

Buur 5

Mistfahren 1949: Links Werner Ebelt, dann Meinhard Meyer, unbekannt, Auguste Meyer und Hans Otto Scheer. "De ganze Dag bit Abend heet steiht in`t Busruntje he un sweet."

Buur 6

Werner Ebelt aus Rajen hebt die kleine Guste Scheer auf den großen reifen des Lanz Bulldog von Lohnunternehmer Joke Plümer. 

Buur 7

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Fast alle Autos hatten einen Spitznamen. "Schneewittchensarg" wurde dieser tolle Messerschmitt-Kabinenroller genannt, der Hermann Kramer in Holterfehn gehörte. Hinten sitzt Beate Pohlenga und vorn Tochter Annegret.

Auto 1

20.04.1989

Mit 20 km/h die Pferde scheu gemacht 

Erster "Automobilist" kassierte Strafmandat 

Diesen gebrauchten Hanomag mit Kettenantrieb kaufte sich Adolf Diersmann 1932 in Norden, als er schon auf dem Fehn lebte. Mit einem Kollegen war er zu einer Sparkassentagung nach Wilhelmshaven unterwegs und ließ sich hier in Wiesmoor neben seinem "Kommißbrot" fotografieren. Solch ein Auto fuhr auf dem Fehn auch der damalige Provisor der Apotheke, H.D. Schapp, jetzt Ihrhove.

Auto 2

Sanitätsrat Dr. Walter Trepte, 1863 - 1930, mit seiner Frau Berta auf dem neuen Motorwagen. Der Einzylinder-Viertakt-Benzin-Motor wurde mit einer Handkurbel angeworfen und machte 600 Umdrehungen in der Minute. Die 5 Pferdestärken brachten über Riemenantrieb satte 8 - 12 Stundenkilometer zustande, im Schnellgang sogar 24 - 30 km/h. In seinen letzten Lebensjahren fuhr Dr. Trepte ein "Flott weg", ein Fahrrad mit Hilfsmotor, welcher über dem Vorderrad angebracht war.

Auto 3

Auch der gebrauchte Hanomag-Sportwagen, den er sich 1934 kaufte, stammte aus Norden. Der kopfgesteuerte Einzylinder mit starrer Hinterachse war 60 km/h schnell.

Auto 4

Mit dem neuen Hanomag 3/16 machte Adolf Diersmann (rechts) 1935 einen Ausflug nach Wersen bei Tecklenburg. Aus diesem Ort stammte die Familie seines Schwiegervaters Friedrich Hoffmeister (links), der Mittelschullehrer in Osnabrück war.

Auto 5

"Macht hoch die Tür" galt auch für dieses Fahrzeug, in dem Hermann Kramer und seine Frau Käthe Platz genommen haben. Im Hintergrund grüßt Alwin Kampen die mutigen Rollerfahrer. 

Auto 6

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Dies ist ein spaßiges Bild: Hannis Vetter Jonny Buss war ebenfalls der Leidenschaft des Fotografierens verfallen. Hier setzte er sich mit der langen Urgroßvaterpfeife, die wir schon vom Faschingsbild her kennen, auf einen Stuhl vor seine eigene Kamera. Hanni tut so, als ob sie ihn fotografieren will, hat aber vorher schnell auf den Selbstauslöser ihrer eigenen Kamera gedrückt! Fast ein Doppelselbstportrait. Im Hintergrund Bruder Hermann, vorn die Pussi. Übrigens, ihren neuen Haarschnitt, den modischen Bubikopf, den mochte ihr Lehrer Bertus Pfeiffer nicht leiden, daran kann sich Hanni noch genau erinnern.

Schnappschuß 01

27.04.1989 

1875 erster "Schnappschuß" auf dem Fehn 

Im "Tuffelkeller" die Glasplatten entwickelt 

Eine weitere Selbstaufnahme: Hanni im BDM-Look am 8.4.1934. Neben dem Haus standen drei große Lindenbäume. Aus dem einen wurde während des Krieges eine Holzkarre gezimmert.

Schnappschuß 02

Die junge Fotografin machte auch Aufnahmen für andere Leute. Hier fotografierte sie Tjodine Pfeiffer, geb. Oltmanns. Ob der liebe Willi sich wohl wiedererkennt???

Schnappschuß 03

Diesmal sind die Zöpfe umgeknickt. Hanni blickt gekonnt in die Kamera, während der Selbstauslöser läuft. Erna ist das zu langweilig.

Schnappschuß 04

Hanni mit Zöpfen. Selbstaufnahme zusammen mit ihrer Freundin Hildegard Sanders. Die kleine Erna war 1931 geboren worden.

Schnappschuß 05

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Eine ganz große Rarität ist dieses Foto von einem Ausflug des Männerturnvereins Westrhauderfehn ins damals noch mächtige Moor. Links mit dem Eichenlaub am Hut steht Lehrer Franz Arndt. Im Hintergrund erkennen wir Joke (Johann) Bohlen, Hans Trey und Tebbe Appeldorn. Die drei Jugendlichen, die um den Topf herum knien, sind bislang unerkannt geblieben. Rechts im Schneidersitz ißt der Uhrmachergeselle Friedo Frye seine Erbsensuppe. Lustig die Geschichte, wer die Töpfe saubermachen mußte: Das entschied ein Ringkampf. Bei einem ihrer Ausflüge nach dem 1. Weltkrieg wurden die Turner als ,,Spartakisten" verdächtigt und aus Esterwegen verjagt. Die Aufnahme entstand von Lambertus Deepen. Der Vater, Färbermeister Deepen, kam aus Leer, wo er dem dortigen Turnverein angehört hatte. Aus diesem Grund erlaubte er seinen Kindern auch die Mitgliedschaft im MTV.

Turnen 1

04.05.1989

Der Mai und die "Jahnsche Turnerei" 

Turnordnung von 1925 mit strengen Sitten 

Die Mädchen des MTV Westrhauderfehn im Siegerkranz mit ihrer Vorturnerin Luise Diekmann im Sommer 1928. Oberste Reihe: Agnes Aden mit ihren Zöpfen umarmt Grete Burchhardt, dann folgt Katharina Roskamp, Rajen, eine (?) Junior, Rhaudermoor, Dini Töbermann, die Vorturnerin Luise Diekmann, unbekannt, unbekannt, Alwine Severins und Magdalene Klinkhamer. Mittlere Reihe versetzt: Agate Brunsema, Juliana Schmidt, Hermine Spieker, Grete Jelden mit dem ,,Riesenkranz", Frieda Janssen, Dini Saadhoff und Friedel Aden. Untere Reihe kniend von links: Gerta Lücht, Käthe Kluin, Anna Aden, Anna Franzen, Käthe Meyertöns, Agathe Fehn, Rajen, Wilma Klinkhamer, unbekannt, Gerda Kluin und Therese Collmann.

Turnen 2

 

Satzungen des Turnvereins Holterfehn für das Mitglied Nr. 21

Turnen 3

Die Jugendturnabteilung vom TV Holterfehn etwa um 1930. Da hatte Ostrhauderfehn noch gar keinen Sportverein! Andreas de Freese hat uns geholfen, die Namen herauszufinden. Links steht Ubbo de Freese als Vorturner, auf dem Barren sitzt Andreas Oldermann, dahinter Rudolf de Buhr, Hinrich Heselmeyer, Andreas de Freese, Fritz Hemmen, Hermann Wulf, Hans Hinrichs, stehend Vorturner Rudolf Wulf, mit Fahne Bernhard Freesemann, dann Antine Gerdes, Hans Freesemann, Rena Ewen mit ihren tollen Zöpfen und ganz rechts Gerhard Oldermann. Dann sitzen da noch vier Mädchen und ein Junge auf dem vorderen Barrenholm: Gertrud Rudat, Hanni Kramer, Agnes Neehus, Johanne Wulf und Karl Freesemann. Die dritte Reihe beginnt mit Trientje Börg, es folgt ,,Bebe" Bernhard Janssen, Oltmann Tinnemeyer, Gesine Loots (?), Therese Steenhoff, Siebo Hickmann, Luise Spieker, Gesine Janssen, Anton Peper, Heinrich Steenblock, Anni Peper und Lehrer Bertus Pfeiffer. In der vorderen Reihe stehen: Theo und Georg Renken, es kniet Gerhard Hickmann (Pastor sien Jung), Irene Hickmann, Theda Kramer, Bernhard Vietor, Rosa Klock, Mathilde Lühring, Karl Noormann, Johann Buß und Hermann Lühring. 

Turnen 4

Die Damenriege des Elisabethfehner Turnvereins, der im Saal bei Holzenkämpfer, Dreibrücken, seine Turnübungen abhielt. Auf der Brust das ETV und links an der Hüfte das DTB = Deutscher Turnerbund. Oben von links: Lina Grünfeld, unbekannt, Hilde Murra, unbekannt, Lucie Kapfermann, Ottlinde Öttjes und Anni Janssen. Zweite Reihe von links, stehend: Platte Wittensand, auf dem Pferd: Hildegard Wellmann, Agathe Voskamp, die Tochter des Wirtes, als letzte Schwanette Tuitjer und stehend Frieda Oltmanns. Das Foto hat Georg Hensmanns vom Fotoatelier ,,Eveline", ldafehn, etwa 1929 gemacht. 
Turnen 5  
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Hermine Helmers, Großwolderfeld, an ihrem 91. Geburtstag

Muttertag 1

11.05.1989 

Ein Strauß Photos zum Muttertag 

Helene Janssen, bringt in ihrer Schürze den Torf in die Küche

Muttertag 2

Oma Wiese von der Werfstraße an ihrem Geburtstag.

Muttertag 3

Gerd, Erika und Heinrich schenken Mutter Weerta Blumen zum Muttertag.

Muttertag 4

Die alte Frau Dübbelde?

Muttertag 5

Engelina von Wahden, Rhaudermoor, geht ins Haus.

Muttertag 6

Ettje Plümer schält mit Frau Noormann Kartoffeln.

Muttertag 7

Die Großmutter von Heiko Athen, Margreta Dreesmann 
(siehe auch  Fehntjer Kurier  vom  30.12.87)

Muttertag 8

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Schnell hatte der Staat herausgefunden, daß es bei den Kinovorstellungen etwas zu verdienen gab. So wurde die Lustbarkeitssteuer eingeführt, aber auch Bauvorschriften erlassen, und es gab alsbald sogar eine Zensur für unschickliche Filme.

Ausstellung 1

18.05.1989 

Eine Ausstellung voller Kostbarkeiten 

"... sowohl in loco als auch reisend zu agieren"

Der Landschaftspräsident Carl Ewen betrachtet Fotos von Bernhard Brüning Watzema, Breinermoor.

Ausstellung 2

Diese colorierte Ferrotypie (Metallbild) wird z. Z. noch bei der Ostfriesischen Landschaft in Aurich ausgewertet. Hanne Krawinkel stellte sie zur Verfügung. Auf der Rückseite war eine Zeitung von 1885 aufgeklebt. Es handelt sich demnach um eine Porträtaufnahme des Matrosen Johann Krawinkel, die dieser vermutlich bei einem Englandaufenthalt anfertigen ließ.

Ausstellung 3

Die verschiedensten Gerätschaften aus der Frühzeit des Kinos sind ausgestellt. An manchen Objekten können Kinder und Erwachsene das "Fingerkino" und ähnliches ausprobieren.

Ausstellung 4

Seltsame Namen für die ersten mechanischen Kinotheater: Ein Phantasmakop von 1832, ein transportables Panorama oder ein Kinetoskop, das alles kann auf der Emder Ausstellung eigenhändig ausprobiert werden.

Ausstellung 5

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Hinrich Klock beobachtet auch sonntags genau seine Bienenvölker

Imker 1

25.05.1989

Imker zwischen 1769 und heute 

Die Immen: Ein Volk lebt staatsbildend 

Johann Wiese, neben seiner Mutter, war Bäcker von Beruf und konnte den Honig sehr gut in seiner Backstube verwenden. Der Helgen der Brüder Wiese für die zu bauenden schiffe lag auf der anderen Seite des Hauses (heute Werftstraße)

Imker 2

Das Siegel der Rhauderfehn-Gesellschaft. Es ist bis heute nicht nachgewiesen, wann es zum ersten Mal gebraucht wurde. Auf den Akten vor 1800 kommt es jedenfalls nicht vor.

Imker 3

Das waren Preise! Auf der Rundschau vom 27.9.1932.

Imker 4

Die Mitglieder im Rhauderfehner lmkerverein heißen oben: Hilko Maecker, W'fehn, Berthold Tholema, Glansdorf, Friedrich Douwes, Großwolde, Heinrich Steenhoff, O'fehn, mit halbem Kopf Johann Junker, Ihren, Artur Weber, W'fehn, mit Bart Johann Memmen, O'fehn, Achim Marks, Flachsmeer, Hermann Roskam, Collinghorst, Erich Gerdes, Burlage, Johannes Koopmann, W'fehn, Detlef Block, O'fehn und Hans Kruse, Ramsloh. 
Untere Reihe: Alberd Feldmann, Joachim Geißler, W'fehn, Georg Rosenboom, 1. Vors., Johannes Rieken, O'fehn, der verstorbene Werner Weers, Burlage, Warner Hieronimus, Flachsmeer, Johannes Mauritz, W'fehn. Es fehlen u. a. Johann Schmidt, Rajen, Heinrich Gerdes, Collinghorst, Gerd Rhauderwiek, Langholt, Gerd Oltmanns, Steenfelde, Wilhardus Straatmann, Collinghorst, Deddo Arling, Steenfelde.

Imker 5

Der Wanderwart des Imkervereins, Erich Gerdes, wohnt sinnigerweise am Imkerweg in Burlage. Der Fehntjer Kurier hat ihn im letzten Jahr am 23. Juni ausführlich vorgestellt.

Imker 6

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Der "Utroeper" geleitet die Festgesellschaft von der Ludgerikirche zur Westerstraße. Der Heimatverein von Ocholt steht Spalier.

Tee 1

01.06.1989 

Ostfriesisches Teemuseum in Norden 

"Teenabel" verweist auf fremde Kulturen

Vor dem Museum angekommen, verliest der "Utroeper" die Gründungsurkunde. Hier steht die "Nörder Danzkoppel" Spalier.

Tee 2

Dr. Virgina Oswald, Freifrau von Diepholz, erhält vom Bürgermeister der Stadt Norden, Fritz Fuchs, einen goldenen Thaler als bescheidenes "Dankeschön" für die wertvollen Ausstellungsstücke, die sie dem Museum gestiftet hat. 

Tee 3

Der Minister verläßt mit seiner Gattin (ganz in weiß) die festliche Teetafel, da er noch einen weiteren Termin wahrnehmen muß.

Tee 4

Minister Cassens enthüllt das Türschild des neuen Teemuseums.

Tee 5

Einige der geladenen Gäste betrachten aufmerksam die Gegenstände in den Vitrinen.

Tee 6

Dr. Hedwig Hangen vom Museumsverbund Ostfriesland erklärt dem Minister einige Ausstellungsstücke.

Tee 7

Die Teekistenecke im Museum

Tee 8

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Pullenhütte von Oll Willm. "Pullen" sind großflächige Grassoden, mit denen ein Holzgerüst beschichtet wurde. 

Wohnen 1

08.06.1989


Wohnen zu Beginn der Republik 

Raum ist in der kleinsten Hütte 

Die erste Sondermarke der Deutschen Bundespost zu 10 und 20 Pfennig. Der Anlaß war die konstituierende Sitzung des 1. Bundestags.

Wohnen 2

Das einzige bekannte Behelfsheim in Ostrhauderfehn, 2. Südwieke, wurde später verklinkert (rechts).

Wohnen 3

Keine guten Erinnerungen haben Flüchtlinge an die Baracken in Steingrab bei Stapelstein südlich von Wilhelmshaven. Heute stehen die schon recht massiven Behelfswohnungen verlassen neben der Bundesstraße.

Wohnen 4

Ein Behelfsheim an der Burlager Landstraße. Seine Tage dürften gezählt sein.

Wohnen 5

"Aber im kleinsten Zimmerlein kann jeder glücklich sein", haben Paul Sikora und seine Frau Dore aus Wipperfürth hinter dieses Foto aus dem Jahr 1949 geschrieben. Sie sind regelmäßig Feriengäste in Ostrhauderfehn.

Wohnen 6

Das ehemalige Ladengeschäft von Alfried Graefe in Ostrhauderfehn. Ähnlich sah das Geschäft von Meinders in Idafehn-Nord aus (siehe Fehntjer Kurier vom 18.8.87).

Wohnen 7

Die früheren kleinen Häuser der Fehntjer sind heute gerade gut genug für unsere Autos, so an der Langholter Straße in Ostrhauderfehn oder am Jägerweg in Overledingermoor.

Wohnen 8

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Diese Postkarte führt etwas in die Irre. Oben steht "das Unwetter in Ostrhauderfehn", aber es handelt sich um die Gaststätte de Buhr am Deich. Wie seltsam solch ein Wirbel Schäden anrichtet, kann jeder gut an dem völlig intakten Dwarshuus erkennen. Rechts die Eichen sind abgedreht worden. Um den Schuppen links wird es sicherlich nicht schade gewesen sein, er hätte doch bald erneuert werden müssen. 

Unwetter 1

15.06.1989 

Das 1910er Unwetter über dem Fehn 

Eine Windhose ließ den Sonntagstanz vergessen 

Heye Busboom, dessen imposanter Hof nur 500 Meter weit von der Gaststätte entfernt lag, hatte wesentlich größere Schäden zu beklagen. Interessant bei diesem Bild der Postbote, der wohl vom Untenende aus über das Osterhörn nach Rhaude wollte, und sich beim Anblick eines Fotografen gleich mitverewigen ließ.

Unwetter 2

Die Fehntjer Häuser von Beckmann und Joly Weers im Untenende von Ostrhauderfehn. Sehr deutlich zu erkennen am linken Gebäude das "Gemack", wo man über einer Grube etwas "machen" konnte ... Die Personen konnte mir niemand nennen.

Unwetter 3

Vom Bargbuur Weers (heute Willms) gibt es zwei Aufnahmen. Dieses Platzgebäude wurde wirklich so zerstört, daß nur ein Neubau in Frage kam.

Unwetter 4

Hier stellt sich Bauer Weers inmitten der Trümmer in Positur, um auf die Platte gebannt zu werden. Dieses Haus gehörte ehemals zur Gemeinde Langholt, damit das nicht in Vergessenheit gerät.

Unwetter 5

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Trotz ihrer 80 Jahre läßt es sich Engelina Kramer nicht nehmen, selbst die Kuh zum Haus in Rhaudermoor zu treiben.

Kuh 01

22.06.1989 

Früher: Eine Kuh macht muh ... 

Vor der Milchquote und dem EG-Butterberg .... 
.... viele Kühe machen Mühe 
... wurde Milch noch mit den Händen gewonnen 

Eine gar nicht so einfache Aufnahme aus Holtermoor: Hanni hat ihren Apparat aufgestellt (Schatten im Vordergrund). Dann hat sie auf den Selbstauslöser gedrückt, ist schnell zu ihrem Emailleeimer gerannt und lächelt nun in die eigene Kamera (s. FK v. 27.04.89).

Kuh 02

Normalerweise war es die Aufgabe der Kinder, die Kühe abends zum Haus zu treiben.

Kuh 03

Bevor Angela und Hermine aus Großwolde an die Arbeit gehen, posieren sie im Gras liegend für die Kamera. Früher gab es die "holten Emmers", innen rot und außen grün gestrichen. Drei schwarzgelackte Eisenbänder hielten die Holzbretter zusammen. Die verzinkten "Ketelemmers" sind blitzeblank geschrubbt, deshalb haben die Mädchen sie so demonstrativ hingelegt.

Kuh 04

Auf einer Wiese in Westpreußen. Die Verwandtschaft aus der Stadt Thorn hat sich einen vergnügten Tag gemacht. Die Landbevölkerung muß immer arbeiten, sonntags wie werktags.

Kuh 05

Oma Engel Hellmers aus Bokelesch trägt noch den richtigen "Schluchterhut". Diese Melkhaube war jedesmal beschmutzt, wenn das Melken getan war. Tägliches Waschen war eine Selbstverständlichkeit.

Kuh 06

Diese Kuh in Großwolde ist schön hochbeinig, da fällt das Melken für Angela nicht so schwer.

Kuh 07

Mit Jück und Emmers ging es nach Hause. Damit die Milch nicht überschwappte, lagen hölzerne Melkbrickjes oben drauf. Hanni mußte manches Mal über 300 m bis zum Haus laufen. Das Tragejoch war nicht gepolstert.

Kuh 08

Hier wird beim Haus in Strücklingen gemolken. Anni gießt die Milch durch ein Metallsieb, in dem ein Papierfilter liegt.

Kuh 09

Mit dem Melkrad auf die Weide. Über der Milchkanne liegt das Seihtuch. Gleich nimmt Auguste einen Eimer. Stripp, strapp, strull, is de Emmer noch nich vull?

Kuh 10

Kannen und Eimer sind in Osterhörn blitzeblank geputzt. Früher fragten die Mägde bei der Einstellung, ob das Kannensaubermachen mit zum Melkdienst gehörte. Es war nicht sehr beliebt, denn es war schwere und nasse Arbeit.

Kuh 11

Die alte Lotte von der 1. Südwieke mit den krummen Hörnern und dem schönen Herz auf der Stirn. Es gab einbeinige und auch dreibeinige Melkschemel. 

Kuh 12

Ein nostalgisches Bild aus Idafehn. Gleich kommt der Milchwagen! Über das Molkereiwesen hat der Fehntjer Kurier am 17.3. und 14.4.1987 berichtet.

Kuh 13

Der Milchkontrolleur bei W. F. Plümer Wwe. (Plümerecke, heute Volksbank). Da die Milch auch in der Gastwirtschaft bei Festlichkeiten und Versammlungen verbraucht wurde, legte Witwe Etje mit ihren beiden Töchtern Regate und Weerta großen Wert auf geprüfte Norm.

Kuh 14

Mutter Antje war ein bißchen böse, daß ihr Mann Johann so pingelig war und die Kanne noch einmal mit Wasser nachspülte. In einem schwülen Sommer ist diese Maßnahme aber durchaus berechtigt.

Kuh 15

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Das Kälbchen trippelt von einem Bein aufs andere. Das wedelnde Schwänzchen zeigt an, wie lecker die Magermilch schmeckt. - Schick war sie, die Hanni, in ihrem braunen, selbstgestrickten Kleid. Eine übergroße Schürze schützte sie vor den sabbernden Lefzen des Kälbchens, wenn es nach "mehr" suchte. Wieviel Mühe haben die Mädchen sich früher beim Flechten ihrer Haare gegeben! Auch wenn es nur eben auf die Kälberweide ging, so merkt jeder doch, wie wichtig diese Tätigkeit auf einem Bauernhof war.

Nachwuchs 1

29.06.1989 

Nachwuchs auf dem Bauernhof 

"Rieke Lü hör Dochters un arme Lü hör Kalver" 

Ein Bild wie aus einer anderen Welt: Schmiedemeister Johann Brunsema füttert seine schon recht großen Küken aus der Hand. So zahm sind die zukünftigen Legehühner nur selten.

Nachwuchs 2

Das ist die Werkstatt vom alten Hermann Poelmann in lhrenerfeld. Im Vordergrund seine Tochter Angela, wie sie die Junghennen füttert.

Nachwuchs 3

Der Holzschuppen steht heute noch genauso in Osterhörn bei Rhaude, nur den Misthaufen gibt es nicht mehr. Und eine Glucke mit Küken, das ist und bleibt ein Hobby für Heinrich Schmidt, auch wenn hier Tante Reenstine die "Tütties" füttert.

Nachwuchs 4

Das Füttern der Kälber war Frauensache, ganz gleich, ob auf dem Fehn oder auf dem Dorf. Oma Antje Schmidt vom Osterhörn bei Rhaude hat Jahr für Jahr die Kälber getränkt und oft genug ein Stück Brot in die Magermilch gebröselt.

Nachwuchs 5

Wild schlägt das Schwänzchen des Kälbchens hin und her. Die Milch im Eimer wird gierig getrunken. Hinter Hanni steht Hans Nitzwitz, der bei Meiers half, sowie das Ferienkind Herbert Boodenberg aus Hilten.

Nachwuchs 6

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Die Schmiede etwa um 1952, in der Johann Brunsema immer noch arbeitete. Auf den Wegen ist kein Spier Unkraut. Links an der Schmiede der Hühnerstall. Rechts ist der große Käscher zu erkennen, mit dem er als Sielachtaufseher, der täglich die Wasserstände ablesen mußte, den Unrat an den Schleusentoren wegfischte. Er benutzte ihn aber auch zum Aalfang. Das einzig erhaltene Foto ist arg ramponiert. Es wurde von Dieter Kleemann fotografiert, der damals mit seinen Eltern bei Brunsema wohnte.

Schmiede 1

 06.07.1989

Zur Geschichte der Brunsemaschen Schmiede

Als der Meister seinen ersten Spaten schmiedete

Mutter Antje Brunsema jun. war bekannt als Vermieterin. Etwa im Jahr 1935 waren ein Schulrat Schäfer, von dem wohl die Aufnahme stammt, und der Realschullehrer Friedrich Börschel, beide aus Wuppertal-Elberfeld, auf dem Fehn zu Besuch. Sie wollten das Moor und die Heide malen. Hier allerdings wagt es Friedrich Börschel, das glühende Eisen mit der Zange auf dem Amboß zu halten. Schmiedemeister Johann Brunsema gibt den Takt an, mit dem Lehrling Heinrich Kramer als Aufschläger einen Spaten ausschlagen mußte. Dieses ,,Spa utschlaan" war gar nicht so leicht, denn der Lehrling durfte nie auf die gleiche Stelle hauen, sonst entstanden Risse. Auch der Rücken des Torfspatens mußte gleichmäßig ausgeschmiedet werden. Im Hintergrund die Schiefertafel, auf der stand, was angefertigt werden sollte.

Schmiede 2

Das ,,Sseiz haorn" ist eine Kunst, die nicht jeder beherrschte. Vor allem benötigte man ein gutes Auge. Wer wirklich gut dengeln lernen wollte, mußte mit Bentgras beginnen. Hier zeigte es sich, ob der Dengelhammer auf den Millimeter genau traf. Wer dann seine Sense selbst dengeln wollte, setzte sich platt auf den Boden, einen alten Sack unterm Allerwertesten, den Haorspitt zwischen den Beinen. Dieses ,,Haortüg" hatten die Lohnmäher des Overledingerlandes immer bei sich. Der Schmiedemeister Johann Brunsema ließ sich mit einem Strohsack auf seinem Amboß nieder, setzte sich seine Brille auf, und schon erscholl das ,,ping, ping, ping". Die Hosenklammer steckte noch, so drock hatte man es in der Sommerzeit. Deswegen blieb die Pfeife aber doch im Mund. Sie ging eigentlich nie aus. Im Hintergrund die Blasebälge, wie wir sie heute noch in der Museumsschmiede sehen können. Aufnahme etwa um 1952 von Dieter Kleemann.

Schmiede 3

Sonntagsidylle im Garten: Er darf sitzen, sie muß stehen. Ihr Ehering war später hauchdünn von der vielen Arbeit. Er in seinem Hemd ohne Kragen mit einer Pfeife aus Holland, die ihm sein ehemaliger Lehrling Drewes Riemeyer einmal von dort mitgebracht hatte. Auffällig die Schuhgröße 47, eine Sonderanfertigung! Foto etwa 1937.

Schmiede 4

Der Senior, Schmiedemeister Johann Dirks Brunsema, im Gehrock mit seinem wunderschön gewellten Handstock. Der Enkel Johann hatte von der Realschule einen Fotoapparat geschenkt bekommen als Auszeichnung für besondere Leistungen. Deshalb machte sich Opa so schick. Vater Johann - sie hießen alle Johann! - hielt das nicht für nötig, schließlich mußte er arbeiten. Auffällig sein schräg geknöpfter Arbeitsjumper. So konnten die Knöpfe bei der Arbeit nicht abreißen. Solch eine Arbeitsjacke mußte bei Textil-Aden extra bestellt werden. Foto um 1933.

Schmiede 5

Ein Foto aus der ,,guten" alten Zeit, noch vor Kriegsbeginn 1914 angefertigt von Lambertus Deepen. Links im Hintergrund steht wahrscheinlich der alte Färbermeister Deepen selbst. Daneben lehnt sich Lehrling Asjen Ulpts selbstbewußt an das kaputte Fahrrad. Das Fahrradgeschäft hatten die Söhne Dirk und Claas Brunsema aufgebaut. Im Hintergrund Hinrich Houtjes in voller Größe, dahinter Neffe Johann Lüken, der als zweiter Lehrling bei Brunsema das Schmiedehandwerk erlernte. Der halbe Frauenkopf im Hintergrund ist nicht mehr zu identifizieren. Dann also der Schmidtbaas selber mit der Hundeleine von ,,Bootsmann". Der Name des Jungen in der Mitte ist nicht bekannt. Ähnlich groß wie ihr Mann ist die Frau Meisterin Antje, geb. Lüken. Im Hintergrund die frisch angetraute Schwiegertochter Antje, geb. Tebbens, aus Ostrhauderfehn, vom Sohn Johann, der nicht mit auf dem Bild ist. Am rechten Bildrand die beiden Töchter Gesche und Baukeline. 

Schmiede 6

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Hier gräbt Auguste Meyer Brachland um, damit die Kohlpflanzen früh genug gepflanzt werden können. Im Hintergrund ein Baumrest; hier war einst ein Blitz eingeschlagen.

Unkraut 1

13.07.1989

Für das Unkraut sind die Frauen zuständig 

Franzosenkraut kommt aus Peru 

Der blühende Rhododendron, der schattige Baum vor dem Hauseingang und die Betten oben am Fenster weisen auf einen wunderschönen Sommertag hin. Hier hat Margarete Poelmann ein schwarzes Kopftuch umgebunden.

Unkraut 2

Die Arbeitsmaid Lydia aus Nordhorn "kraabbt" das junge Erbsenbeet. Das ehemalige Haus von Lisa Graf an der 1. Südwieke in Westrhauderfehn neben "lüttje Müller" diente dem weiblichen Arbeitsdienst zuerst als Arbeitshaus. Später haben sie noch das Armenhaus (neben der Mühle) dazubekommen und dieses Haus aufgegeben.

Unkraut 3

Ob vor dem Haus oder neben dem Haus, ein Hackje sorgte immer für Ordnung. Margarete Poelmann aus lhrenerfeld hatte alles unter Kontrolle.

Unkraut 4

Tante Grete mit der Nachbarstochter Bini Erdwiens beim Hacken im Kartoffelfeld. Acht Äcker hatten die Brunsemas hinterm Haus, und alle mußten piekfein und sauber sein.

Unkraut 5

Wenn am Sonntagnachmittag Besuch kam, so wurde er in den Garten geführt. Hier gab es Gesprächsstoff für Stunden! Der Plümersche Garten, im Hintergrund das abgerissene Kaufhaus Hagius und Sohn.

Unkraut 6

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Ein Foto, daß so viele Erinnerungen weckt: Folli Schmidt verkaufte im Sommer auch Speiseeis von seinem rollenden Milchwagen aus. Vorn bekommt Heinz Jürgen Niethammer gerade sein Eis, auf das Egon-Dietmar Helling noch wartet. Auch den Mädchen Ingrid Struck, Edeltraud Helling und Hildegard Struck läuft das Wasser schon im Mund zusammen. Herrliche Kinderzeit auf dem Fehn!

Spaß 1

20.07.1989 

Jede Kenterung war ein großer Spaß 

Badelustige Jugend ging zur alten Kastenschleuse 

Diese Badestelle von Henni, Olof und Johanna liegt heute unter Asphalt begraben. Es ist die 1. Ostwieke in Ostrhauderfehn, vor Evert Tinnemeyer und der ehemaligen Bäckerei Olson etwa. Das Wasser war recht tief, und die beiden Mädchen müssen gut aufpassen. Zum Schwimmenlernen ging es damals in den Polder, wo die Wasserstellen flacher waren.

Spaß 2

Nicht immer war das Baden in der Wieke ein sauberes Vergnügen. Hier machen sich die Ferienkinder Helmut Buddenberg und Herbert aus Hilden, die bei Meyers in der 1. Südwieke wohnten, ein Vergnügen daraus, den "Antjeflött" recht schön auf dem Körper zu verteilen, um wie Gott Neptun persönlich auszusehen.

Spaß 3

Hier spielen die Ferienkinder Helmut und Herbert mit dem alten Backtrog. "Eine Seefahrt die ist lustig" - bis der Trog umstürzt. Im Hintergrund das alte Fehnhaus von Hobbi, das dann Weert Loger bewohnte. Es steht heute noch an der Westseite der 1. Südwieke.

Spaß 4

Und noch eine Selbstaufnahme. Hier gab es eine Sandstelle im Kanal, so daß sich alle vor der Kamera gut aufbauen konnten. Von links: Hanni Kramer, Hanni Janssen, Hildegard Sanders, Therese Tinnemeyer, Marga Pöppelmeyer und ein Mädchen aus Oldenburg. Im Hintergrund sitzt der wasserscheue Conny Lohöfer, "Mesters Jung".

Spaß 5

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Der Fehntjer Kurier hatte schon einmal, am 14. Juli 1988, eine sehr seltene Aufnahme gebracht, das ,,Heitemen". Hier nun erneut ein äußerst seltenes Foto: Gerd (vorn) und Beene Beening bringen mit zwei hölzernen Stangen einen Heuhaufen von einem kleinen Kielstück auf die andere Seite des ,, Tochschlots", von wo er mit einem Pferdewagen abtransportiert werden kann. Dieses Foto wurde auf der anderen Seite des Bahndamms aufgenommen. Diese Heutransportmethode wurde auch angewendet, wenn es vom Deichvorland über den oft recht hohen Schutzwall ging. So ähnlich trugen auch die Fehntler ihre ,,Heibülten", nur daß es hier keine so breiten Schlote gab mit so engen Planken. Als ,,Dragstocken" dienten notfalls die Pütthaken, mit denen normalerweise das Brunnenwasser hochgehievt wurde. Richtige ,,Dragstocken" waren an beiden Seiten angespitzt. So konnten sie leicht unter die dicken ,,Hoppels" gesteckt werden.

Borg 1

27.07.1989 

"Wat ik hebb, dat hebb ik" 

Die "Borg" war früher ein größeres Gehöft 

Das grüne Gras ist zu Heu geworden. Die letzten Spieren werden nachgeharkt. Links hat Lisbeth einen ,,Mannlü"-Strohhut auf dem Kopf, während bei Talkea ein ,,Erntehut" vor den Sonnenstrahlen schützt.

Borg 2

Bei diesem Foto ist Gretchen zu dicht an ihren Bruder Beene herangegangen, so daß nur Bruder Gerd im Hintergrund richtig scharf auf das Bild kam. Im Hintergrund die B 70 mit Baumbestand anno 1936.

Borg 3

Auf den großen Wiesen konnten Beenings die neumodische Pferdemähmaschine einsetzen. Beene Beening hat es ziemlich ruhig auf seinem Sitz, während die Stute die schweren gußeisernen Räder ziehen mußte, über die das Mähwerk angetrieben wurde. Borg 4

Die verschiedenen Heuhaufen von den Stücken, die nicht maschinell bearbeitet werden konnten, wurden anschließend mit dem Pferdewagen eingesammelt. Die Stute erlitt 1945 bei den Kämpfen um Leer tödliche Verletzungen. Beene steckt auf, und Gerd packt.

Borg 5

Die Schwestern Talkea (links) und Elisabeth schütten mit ihren Heuforken das noch nicht trockene Gras. Im Hintergrund erkennt der Betrachter den "Tochschlot", der unter dem Eisenbahndamm hindurch zum Esklumer Siel fließt.

Borg 6

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Ein recht interessantes Foto: Als das Schleppwesen auf den Kanälen noch nicht verstaatlicht war ("Monopol"), verdienten sich die privaten Schlepper im Sommer ein Zubrot mit Ausflugsfahrten. Der Schlepper "Heimat" konnte zum Beispiel mit Persenningen schnell und einfach zu einem Luxusdampfer umgebaut werden. Schulklassen und Kegelclubs brachten mehr Geld ein für eine kleine Ausflugsfahrt als das Schleppen von ein oder zwei Kähnen.

Monopol 1

03.08.1989 

Monopolisierung ist schwer zu dokumentieren 

Kanalpatentinhaber suchen ihre Welt 

Die junge Dame war so neugierig, daß sie sich sogar in den Maschinenraum zu Hermann Kramer und Bernhard Böning hinabwagte. Und der Fotograf hatte auch noch Platz ... 

Monopol 2

Ein weiterer Emder Schlepper fährt aus der neuen Meppener Schleuse. Die qualmenden Schornsteine gehören längst der Vergangenheit an.

Monopol 3

Der Duis-Schlepper "Leda" klappt nach Durchfahren der Hasebrücke bei Meppen seinen Schornstein wieder senkrecht. Diese Hubbrücke (B 70) war früher eine Drehbrücke. Die Schiffe der Firma Daniel Duis durften nicht mehr auf dem Küstenkanal fahren, weil der schon "monopolisiert" war. 

Monopol 4

Der Schlepper "149" im Emder Hafen. Er wurde auch "Schikau"-Schlepper genannt nach dem Werftstandort, wo er gebaut worden war. Im Hintergrund die Spülleitung von der Knock. A Heck Hermann Kramer, der Maschinist oder "Stoker".

Monopol 5

Eine junge Frau an Bord? Das gab es nicht. Hier wollte eine Lehrerin an einer kurzen Fahrt mit dem Hochdruckschlepper "017" teilnehmen. Unter Herbrum ging es los auf Bergfahrt nach Bergeshövede, im Schlepptau zwei Kähne, die hier nicht zu sehen sind. Der "Hochdrucker" hatte immerhin 110 bar Dampfdruck.

Monopol 6

Die Emden-Schlepper fuhren nicht nur auf dem DEK sondern auch auf dem Küstenkanal. Die H-Dampfer verkehrten auf dem Mittellandkanal (Hannover), während die D-Schlepper auf dem Rhein-Herne-Kanal das Monopol hatten.

Monopol 7

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Im Duisburger Hafen liegt der olle Nordseewerker, die MS "Osnabrück" von Schiffsführer Haak, daneben der Rheinkahn 138. Wenn nicht viel zu tun war, besuchten sich die Schiffer gegenseitig an Bord. Am Heck steht der Schiffsjunge Heinrich Schmidt (mit seiner ersten Schiffermütze).

Heuer 1

10.08.1989

Es gab 125 Mark Monatsheuer 

Heinrich mußte nur dem Schiffer gehorchen 

Auf dem Schleppkahn "7" der SGDE war Gerhard Follrichs aus der Jürgenaswieke, Rhaudermoor, Schiffsführer. Neben Heinrich Schmidt befand sich noch Richard de Buhr aus Warsingfehn mit an Bord.

Heuer 2

Für die Heimfahrt reichte oft ein Moped aus. Der Kahn 7 der Schleppgesellschaft Dortmund-Ems (SGDE) hat schon manchen Bums ertragen müssen. Aus der SGDE ist die WTAG entstanden. Hier ist der Kahn 7 auf Talfahrt (ohne Kohlen) nach Emden.

Heuer 3

Als Matrose und Koch fuhr Bertus Braak aus der Dosewieke auf dem Schleppkahn "WTAG 38", der hier mit Kohle auf der Talfahrt nach Emden ist. Schiffsführer war Heinrich Brinker, und als weiterer Matrose fuhr Heinrich Junior, beide aus Glansdorf, auf dem Schleppkahn "38" der Westfälischen Transportaktiengesellschaft.

Heuer 4

Auch das ist der Schleppkahn "7" der SGDE, aber ohne Steuerhaus. Der Kahn hatte das Erz vom Emder Hafen in Grimberg gelöscht und fuhr nun leer auf dem Rhein-Herne-Kanal zur Zeche, um Kohle zu laden. Da ein unbeladenes Schiff wesentlich höher aus dem Wasser ragt als ein beladenes, mußte das Steuerhaus wegen der vielen Brücken abgebaut werden.

Heuer 5

Zuletzt fuhr Matrose Heinrich Schmidt bis 1963 auf der MS "Frankfurt". Kapitän war Robert Rauert aus Westrhauderfehn, der hier sein Schiff auf dem "großen Wasser" zwischen Hansweert und Antwerpen sicher zum Bestimmungshafen steuert.

Heuer 6

Als "Ablöser" hatte Heinrich Schmidt das Glück, mit der MS "Emden" seine erste Rheinfahrt machen zu dürfen. Wahrscheinlich war ihm gar nicht bewußt, wieviel Geld mancher Amerikaner für solch eine Fahrt vorbei an dem Loreleyfelsen würde bezahlen müssen. Schiffsführer war 1954 Tobias Schmitz aus Papenburg.

Heuer 7

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Dies ist die alte, 1909 erbaute Schmiede von Oltmann Strenge, in der sein Sohn Friedrich, der heute 80 Jahre alt wird, noch gelernt hat. Schmidtbaas Oltmann Strenge schultert einen schweren Schmiedehammer.

Strenge 1

17.08.1989

Fräulein Schmidt läßt grüßen 

Durch die "Zeegenstraat" bis zur Schmiede Strenge 

Was macht ein Schmiedemeister in der Kluttenzeit, wenn es weder Arbeit noch Tauschgeschäfte zu tätigen gibt. Er baut für seinen Sohn Helmut ein supermodernes Blechauto. Mit diesen tollen Lampen und den schnellen Breitwandreifen könnte er bei jedem Seifenkistenrennen starten!

Strenge 2

Dem Enkelkind Erhard zeigt Fritz Strenge das frischgeschorene Milchschaf.

Strenge 3

Laß mich mal raten: Schmiedemeister Friedrich Strenge versucht, in einem harten ostfriesischen Schädel Löcher zu bohren, um dort einige Punkerhaare festzulöten? Nicht richtig? Schade. Dann muß es wohl der Nachbar Annäus Brauer mit seinem furchterregenden Schnurrbart sein, dem Fritz hier die Haare im Nacken stutzt.

Strenge 4

Vor der neuen Schmiede steht der Lehrjunge Johann Möhlmann mit seinem Baas. Friedrich Strenge hatte zehn Lehrjungen: Dietrich Heibült, Joh. Möhlmann, Bernhard Santjer, Manfred Theophil, Bernhard Ulpts, Karl-Heinz Duken, Hanko Weers, Heinz Noormann, Hermann Janssen sowie seinen eigenen Sohn Helmut.

Strenge 5

Hinter der alten Schmiede ließ Friedrich Strenge einen Neubau errichten, links der Nachbar und Bauunternehmer Annäus Brauer, der hier zum Richtfest erscheint. Hinter Helmut (Hosenträger) der Vater Fritz. In der Mitte seine Frau Dienchen, geb. Schmidt, und rechts neben ihr Tochter Hanne. Rechts im dunklen Jumper der Bauunternehmer Hinrich Hoek von der Rhauderwieke, und ganz rechts ist noch Fritz` Schwester Olga zu erkennen.

Strenge 6

Das Elternhaus auf der anderen Straßenseite. Durch den reetgedeckten First konnte das ganze Haus "atmen". Die Dockenpfannen waren noch nicht mit hölzernen Regenrinnen versehen. Rechts stehen Reiner Strenge mit seiner Frau Antje, geb. Kluin. Links steht der junge Oltmann Strenge, der sich als Schmiedemeister auf der anderen Straßenseite 1909 selbständig gemacht hatte. Vor ihm Reinhard und neben ihm Johanne, geb. Kramer, mit Fritz auf dem Arm. Das war vor 79 Jahren ...

Strenge 7

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Das Bauernhaus von Wilhelm Lüken steht als erstes Gebäude links am Leda-Jümme-Weg, wenn man zur Badeanstalt fährt. Es wurde etwa um 1909 vom Ostrhauderfehner Bauunternehmer Reent van Allen solide erbaut. Rechts im Backhaus wohnt heute der langjährige Milchlieferant Folli Smid.

Lüken 1

24.08.1989

Uralter Weg am Langholter Tief 

Bürgermeister Lüken hatte das Büro im Haus 

Mit einem Beil befestigt Lukas Amman die harte Bohle auf dem Steg. Verantwortlich für Konstruktion und Bauausführung dieser ,,Ludmilla-Brücke", so stand es ehemals auf einem Schild, sei Folli Smid mit Johann Junker und ,,Maricron" gewesen. Die Besucher können heute trockenen Fußes durch den Sumpf zum Langholter Meer gelangen, wo die drei eisernen Ruderboote liegen. Die Schlüssel zu den Schlössern an den Ketten gibt es bei Ludmilla Pieper in der Jägerklause. 

Lüken 2

Rechts sitzt Ludmilla Lüken. Sie ist ledig geblieben, ein Schicksal, das viele Frauen hatten, deren Schulkameraden zu den Jahrgängen gehörten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Ihre Schwester Regina hatte ,,Piepergerd" geheiratet, dem die Gaststätte Ecke Mühlenstraße/Buchweizenkamp gehörte.

Lüken 3

Idylle am Langholter Meer. Schon Anfang der vierziger Jahre sollte hier eine Badeanstalt entstehen. Der Landkreis Leer stellte 1939 einen Saugbagger zur Verfügung, dessen Aufbauten wegen der festen Landstraßenbrücke abmontiert werden mußten. Nur so konnte der Bagger auf die Südseite gelangen. Er spülte an der Ostseite einen kleinen Damm auf. Mit Faschinen und Sand befestigten die damalige Jugendorganisation sowie einige Freiwillige diesen Fußpfad, so daß er bis auf den heutigen Tag bestehen blieb. Die Arbeiten für das geplante Schwimmbad im abgetrennten Sumpfgebiet konnten wegen des Zweiten Weltkrieges nicht mehr angefangen werden. Das heutige Schwimmbad entstand 1958 weiter südlich.

Lüken 4

Das ehemalige Kloster Langholt, wie es Hermann Freede nach überlieferten Erzählungen gemalt hat. Dort, wo heute ein Supermarkt steht, war früher viel Wald. Hier erbauten die Johanniter ihr Kloster am Langholter Tief.

Lüken 5

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Hübsch herausgeputzt sitzt Ulpt-Heinz dort auf der Gartenbank.

Foto 1

31.08.1989 

Der erste Bahnhofsfotograf Ostfrieslands 

Die kostbare Platte in der hölzernen Kamera 

Der Bahnhofsfriseur und Fotograf Wilhelm Kramer mit seinem Sohn Ulpt-Heinz im Jahre 1931.

Foto 2

Im schicken Matrosenanzug wird Sohn Ulpt-Heinz von seinem Vater 1934 fotografiert.

Foto 3 

Die Mutter Anna, geb. von Wahden, mit ihrem Sohn Ulpt-Heinz.

Foto 4

Eine Selbstaufnahme mit Familie: Links Ulpt-Heinz, dann Cousine Waltraud, Mutter Anna, geb. van Wahden, Vaters Schwester mit Cousine Frieda sowie der Friseur und Fotograf Wilhelm Kramer höchstpersönlich. Die Verwandten aus Duisburg waren sozusagen auf der Durchreise: Sie wollten mit dem Dampfer Rheinland zur Insel Borkum.

Foto 5

Eine zusammenlegbare Plattenkamera um die Jahrhundertwende.

Foto 6

Selbst als der Vater 1936 im Krankenhaus lag, dachte er an seine Plattenkamera. Es war für seine Frau sicherlich nicht einfach gewesen, das sperrige Ungetüm mit der Bahn nach Leer und dann zu Fuß ins Krankenhaus zu bringen. Vom Krankenbett aus wurde dann der Sohn abgelichtet.

Foto 7

Auf der Rückseite seiner Fotoarbeiten stand dieser Text. 

Foto 8

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"Erinnerung an den ersten Schulgang am 16.4.1925" steht hinten auf diesem Foto, daß ein Berliner Fotograf von Hannchen Marschallek aufnahm. Die Schultüte ist aus den Städten erst spät nach Ostfriesland gekommen. 

Abc 01

07.09.1989 

Trockenpflaumen für die Abc-Schützen 

Schultüten kamen erst spät nach Ostfriesland 

So um 1935/36 mußte Rösko Prahm aus Ostrhauderfehn in der Schule 1 dieses Alphabet lernen. ,,Das ist ja schlimmer als Algebra", werden unsere heutigen Kinder denken. So schwer war das nun auch wieder nicht, diese angeblich ,,deutsche" Schrift schreiben und lesen zu lernen.

Abc 02

Die Fibel und die anderen Schulbücher wurden in jeder Familie weitervererbt. Luise Rosenboom aus Backemoor trägt schon den kurzen Bubikopf mit Tolle und Haarschleife, wie es nach dem Krieg üblich war.

Abc 03

,,Zum ersten Schulgang" erhielt Magda Duis aus der Rhauderfehntjer Dosewieke am 29.3.1940 diese riesige Schultüte.

Abc 04

Spielen auf dem Schulhof, daran knüpfen sich auch heute noch viele herrliche Erlebnisse. Links Gerta Prahm und mit der Schleife Frieda Müller. Im Hintergrund Frieda Sandrowski auf dem Ostrhauderfehner Schulhof an der Hauptstraße.

Abc 05

Blick in die Rhauderwieke. Noch Anfang 1950 ist der ländliche Charakter von Rhaudermoor deutlich zu erkennen. An Karl Heinz Nußwaldt und der Bäckerei von Berend Backer vorbei blickt man zu Plümers Gasthof.

Abc 06

Ohne Schultüte, denn die war damals noch nicht üblich, wird Elma Schier im Garten fotografiert. Das Schwämmchen für die Schiefertafel baumelt aus dem Tornister heraus.

Abc 07

Nach dem 2. Weltkrieg fand die Schultüte ihren Weg bis ins kleinste Dorf. Julia Schewe von der katholischen Volksschule Langholt läßt sich mit ihrer schon geöffneten Tüte von der Tante fotografieren.

Abc 08

Wer fliegt da unter den Wolken? Es ist Mathilde Bron aus Großwolderfeld. Sie brachte dieses Foto mit zu Ihrem Klassentreffen im März. Einer ihrer Mitschüler erinnert sich: ,,Wir mußten uns in einer Reihe an die Wand stellen und die Hände auf den Vordermann legen. Die Augen sollten in die Kamera gucken. So fotografierte ein reisender Lichtbildner jeden einzelnen aus unserer Klasse." Später schnitt der Fotograf die Halbportraits aus und klebte sie in eine ,,Maske", eben dieses Flugzeug, das über eine unbekannte Landschaft fliegt. Solche Fliegerfotos aus der Zeit um 1928/33 sind auch von den Schulen Großwolde, Hahnentange und Rajen bekannt.

Abc 09

Auf dem Weg zur Schule. Die Erstkläßler der Holterfehner Schule sind von links: Marga Peper, Erna Kramer, Hermann Plaisier, Hermann Kramer, Agnes Lühring und Gerda Heyer. Große Haarschleifen und saubere Schürzen sowie lange Strümpfe waren in den ersten Herbsttagen des Jahres 1936 überall in Ostfriesland üblich.

Abc 10

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Der Förster war ein großer Naturfreund. Er hatte einen Immenstand mit 33 Standkörben!

Förster 1

14.09.1989 

Es gab einen Förster im Overledingerland 

Kurz nach der Pensionierung geschah die Brandkatastrophe

Gutsförster Ewald Schmidt zog mit seiner Frau Johanna nach Westrhauderfehn zum Bruder Carl. Er hatte einen schweren Unfall durch ein Pferd erlitten. Rechts hinter dem königlichen Förster Carl Schmidt seine Nichte Auguste Marschallek.

Förster 2

Rechts sitzt der Förster Carl Schmidt mit seinem Jagdhund "Waldmann". Hinter ihm stehen Auguste und Meinhard Meyer mit ihrer Tochter Johanne, und links sitzt die Tante Johanna Schmidt, Frau des Gutsförsters Ewald Schmidt, der später nach Westrhauderfehn verzog.

Förster 3

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Durch die Schnippelmaschine ins Bohnenfaß: Hier sind links Gesine Reents, Tini Evers, Gretchen Baumann, Mimi Ulpts, Frau Spieker und Rika Schoon aus Ostrhauderfehn 1938 bei der Arbeit.

Schwienpott 1

21.09.1989 

Beim Bohnenpflücken etwas dazuverdient 

Im "Schwienpott" wurde vorgekocht 

Zinkwanne, Einkochtopf und Emailleschüssel sowie ein geflochtener Weidenkorb waren die unentbehrlichen Hilfsmittel für Margarete Poelmann aus Großwolderfeld und ihre Tochter Angela sowie zwei Enkelkinder. Plastik gab es 1935 noch nicht...

Schwienpott 2

Rechts im Hintergrund stehen zwei unbekannte Männer an der Dosenverschließmaschine. In der halbdunklen Küche des ehemaligen ,,Germanie"-Gasthofs Plümer-Ecke in Westrhauderfehn stehen Weerta Nußwaldt, Tini Stapelfeld, Frau Anning, Anni Giebelhausen und Gerda Janssen, jede mit einer großen Dose in der Hand.

Schwienpott 3

Morgens um drei Uhr hieß es: aufstehen! Um vier Uhr fuhr der Bus ins Rheiderland, wo ab sieben Uhr viele Frauen die Bohnen für die Dosenfabrik in Bunde pflückten. In der Mitte ist Johanne Kramer aus Holterfehn bei der Arbeit zu sehen.

Schwienpott 4

,,Hab mein Wagen' vollgeladen..." heißt ein lustiges Lied, daß Klara Rüter auf dem Hof von Utrechts in Collinghorst singen könnte. Bei dieser Menge von Bohnen mag sie eher etwas bedrückt an das bevorstehende Einkochen gedacht haben!

Schwienpott 5

Bei so vielen fleißigen Händen macht das Bohnen-,,ströpen" sogar Spaß. Vor Lambertus Reents aus Ostrhauderfehn sitzen 1938 von links: Käthe Rogge, Elfriede Noormann, Therese Rogge, Therese Beckmann, Rena Ewen mit Sohn Wilfried, Frau Lehrer Ojemann, Gesine Reents, Hedwig Buss, Herta Möhlmann, Anneliese Grüter, Marga Trey und Agnes Pfeiffer.

Schwienpott 6

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Pause muß sein, auch wenn das Feld noch so groß ist. Zwischen Angela und Margarete Poelmann sitzt der kleine Hans in lhrenerfeld auf einer Lage Stroh, damit die Stoppeln nicht pieksen. Der Schnitter ist bislang unerkannt geblieben.

Ernte 1

28.09.1989 

Herbstwind auf den Stoppelfeldern 

Statt Gedichte zu lernen, lieber bei der Ernte helfen 

Am Bargkamp in Langholt sichtet Meinhard Meyer seinen Roggen, während Herbert Boddenberg, das Ferienkind, mit seiner Mutter und Hanni die Garben binden und aufstellen. ,,Striek-Iser" ist das Bügeleisen, und der ,,Strikk" oder ,,Streek" ist das gesandete Stück Holz, mit dem die Sense oder Sichte geschärft wird, und welche dann in den Hosenbund gesteckt wird.

Ernte 2

Das Pferd ,,Fritz" mußte nicht nur den schweren Leiterwagen mit den vielen Roggengarben ziehen, sondern auch noch die drei Ferienkinder, die 1936 bei Meyers wohnten.

Ernte 3

Der Mann mit Brille hatte einen Fotoapparat. Es ist Folkert Frerichs aus Glansdorf - ein Nachbar der Pruins - der hier mit dem Selbstauslöser diese Aufnahme machte. Links die Töchter Gesine und Anni beim Binden, und rechts der Vater Jürgen Hinrich Pruin sowie am Rand der Bruder Johann beim Sichten des Roggens im Jahr 1941.

Ernte 4

Hanni und ihre Mutter Auguste ,,stecken auf", während Vater Meinhard Meyer die Garben so auf den Leiterwagen packt, daß möglichst viele draufgehen.

Ernte 5

Noch 1950 schnitt Hermann Krawinkel in der Jürgenaswieke seinen Hafer mit der Sense. Ewald Neumann übernahm das Binden, was eigentlich die Frauen machten.

Ernte 6

In der Rhauderwieke hatte Jan Müller ein Pferd. Er führte Lohnarbeiten aus. Hier ist er bei Krawinkels in der Jürgenaswieke. Opa Claas de Hahn stemmt sichtlich zufrieden die Arme in die Hüften, während Mimi Neumann sich gekonnt im Damensitz aufs Arbeitspferd setzt.

Ernte 7

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Kartoffelernte in Folmhusen, etwa hinter der ehemaligen Baumschule Steinmeyer. Im Hintergrund schwach erkennbar das Breinermoorer Hochmoor, das sich bis Wilderfang und Idehörn hinzog. 

Tuffeln 1

05.10.1989 

Inkas konnten sogar "Chips" herstellen 

Leider gibt es auch kein "Tuffelbeer" mehr 

Der Weidenkorb wurde schon 1943 abgelöst von dem leichteren Drahtkorb. Dieser Kartoffelacker befand sich an der Langholter Straße. Im Hintergrund die Baumschule von Meyers, die sich etwa da befand, wo Tiedeckens Wohnhaus steht.

Tuffeln 2

Mit solch einem Kartoffelroder ging die Arbeit zügig voran. Der Nachteil: Die Pferde waren schneller! Sooft die Frauen am Werscher Berg bei Osnabrück auch hochschauten, immer war die Maschine schon wieder hinter ihnen. Die Kartoffelsuche wurde zu einer Art Fließbandarbeit mit viel Hektik.

Tuffeln 3

Tief gebückt suchen 1939 diese Frauen in Collinghorst nach den Erdäpfeln. Rechts Sarah Ütrecht, Frau Lange(?) und Wilhelmine Ütrecht sowie eine Maid.

Tuffeln 4

Beene, Gerd, Elisabeth und Talkea Beeningt haben sich ihren Tee auf dem "Aaker" redlich verdient.

Tuffeln 5

Trotz schwerer Arbeit fröhliche Gesichter: Johanne Buß, Johanne Kramer, Käte Taute, Therese Buß und Hans Sanders aus Holterfehn haben in Handarbeit schon manchen Korb und manchen Eimer gefüllt.

Tuffeln 6

Kartoffelerntemaschine "Neu-Ideal", Reklamekarte aus Bayern.

Tuffeln 7

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Auf der Spielwiese mit Tante Änne. Sie hat Helga Brinkmann auf dem Schoß. Dann folgen Bernhard Schmidt und Hans Houtjes (?), der zu Besuch war bei seinen Großeltern, Schmiedemeister Hinnerk Meinen, Garrels. Ganz rechts sitzen Johann Graß sowie Minna Reinke und davor Gisela Meyerhoff. Auf der linken Seite hockt die große Schwester Hilde Lühring mit Gerda auf dem Schoß, davor könnte Günter Meyerhoff sitzen. Das liegende Mädchen ist nicht zu erkennen.

Tanten 1 

12.10.1989

"Tanten" holten die Kleinen morgens mit dem Rad ab 

Kindergarten früher: Zwischen "Wuddelsalat" und Sauberkeitsideal 

Sommerfest im Collinghorster Kindergarten, der sich in der linken Seite der Gastwirtschaft E. Schäfer am Leerer Weg befand. Links an der Tür steht die Leiterin Änne Vogel und rechts die Kindertante Emma. Neben ihr stehen Thea Marks und Anneliese van Rüschen. Der Junge mit dem Hütchen ist Friedrich Kuhlemann und der Junge am Pfahl ist Günter Kramer. Der ,,schöne Rücken" mit der Pudelmütze ist Helmut de Buhr, und ganz rechts steht Käte de Buhr. Den Elefant Jumbo spielt die Kindertante Mine. Vorne drauf sitzt Gesine Lühring, hinten an der Tür könnte Anna Reinke stehen, in der Mitte sitzt Mine de Buhr und hinten Erika Steenblock. Dahinter mit der Hand vor den Augen wegen der niedrigstehenden Sonne ist vermutlich Annemarie Buß zu sehen, und neben ihr könnte Agate Lindemann stehen. Der kleine Junge am Fenster ist Walter Reinke, und der Junge im Vordergrund ist Willi Lühring. Dazwischen ist der Kopf von Christa Kuhlemann zu erkennen. Hinten an der Mauer neben dem Fenster steht Wilma Marks, davor Hilde van Rüschen und ganz links Karla Poelmann. Dies ist nur die eine Hälfte der großen Kinderschar, die mit lustigen Spielen und Liedern ihr Sommerfest feierte. 

Tanten 2

Die Spielwiese für den Kindergarten befand sich auf der anderen Straßenseite auf einer Weide am Gaster Weg. Die Kindertante Emma Bruns war nur kurze Zeit dabei. Links neben ihr steht Thea Remmers, davor sitzt Berthold Siebrands, und das Mädchen mit dem gesenkten Kopf könnte Henni Lühring sein. Wer sich da mit dem Unterarm vor der Sonne schützt, wissen wir nicht, aber ganz links sitzt noch Berta Penning. Der dunkle Fleck über ihr verdeckt die Kindertante Wilhelmine Hahn, die sich ,,weggezaubert" hat. Rechts neben Tante Emma das Mädchen mit der Hand vor den Augen könnte Beate Bruns sein, der Junge dahinter mit dem gesenkten Kopf heißt Günter Meyerhoff. Neben ihm steht sein großer Bruder Gerd, und vor dem sitzt mit den dunklen Haaren Karla Poelmann. Das Mädchen mit den beiden Händen am Kopf wollte ihren Namen nicht nennen, aber vor ihr sitzt mit dem Arm vor den Augen Helga Poelmann. Der stehende Junge rechts ist Heinz Schmidt.

Tanten 3

Den Westrhauderfehner Kindergarten leitete Tante Agnes, die nicht von hier war. Ihr zur Seite standen Meta Leefoge und Dita Oltmanns, die auf unserer Aufnahme aus dem Jahre 1939 im Hintergrund zu sehen sind. Annegret Stockmar, die in der oberen Reihe ganz rechts steht, konnte uns noch etliche Namen nennen. Links neben ihr steht Alfred Ohling, dann Herta und Uwe Schmidt. Über Tante Agnes steht Frieda Kretzmer, aber das Mädchen neben ihr ist unbekannt. Dann folgen die Zwillinge Karl-Heinz und Gerald Gewald. Zwischen ihnen steht dahinter Mathilde Ulpts. Das große Mädchen mit der weißen Schürze ist Martha Thomsen, und die schöne Schleife ist auf dem Kopf von Anneliese Kramer befestigt. Dahinter stehen erneut Zwillinge, nämlich Rudolfine und Johanne Rosenboom. Neben ihnen ist Helmut Detmers zu erkennen, und das Mädchen ganz links wollte sich nicht zu erkennen geben. Darunter in der zweiten Reihe hockt wieder ein unbekanntes Mädchen. Dann folgen Anton Hesenius, Hildegard Detmers, die zur Seite schaut, und Karin Bernhards sowie Hilde Kramer. Die nächsten drei Kinder wollten ihren Namen nicht nennen. Die vorletzte könnte eine Bodamer sein, und das Mädchen ganz rechts ist Elfriede Jelden. Unter ihr sitzt unten ganz rechts Theo Rosenboom. Die nächsten drei Kinder sind wieder unerkannt. In der Mitte mit der schönen weißen Schleife sitzt Erna Hesenius, daneben unbekannt, dann Heinz Kretzmer und ein Noormann? - 

Tanten 4

Die Kindertante Änne bespricht mit den Jungen ein neues Spiel im Sandkasten. Links sitzt Oswald Steenblock und neben ihm steht Reinhold Brinkmann mit seiner umgehängten Tasche, in der das Frühstücksbrot war. Rechts von Tante Änne stehen die Zwillinge Johann und Volkmar Boekhoff und vor ihnen Fritz Kuhlemann. Auch Johann Duis ist auf ,,leloot Foeten". Neben ihm sitzt am Rande Helmut Schmidt. Die Füße wurden später im Saal auf der Bühne geschrubbt, bis sie wieder sauber waren. Morgens, mittags und abends wurden die Kinder von den Tanten geholt und wieder weggebracht - zu Fuß oder mit dem Rad, nicht mit dem Bus! - 

Tanten 5

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Diese Postkarte aus dem Archiv H. Reents hat mir nicht im Original vorgelegen, so daß sie zeitlich nicht genau einzuordnen ist. Im Vergleich zu den beiden anderen Aufnahmen wird aber deutlich, daß es sich hier wohl um eine ältere Aufnahme handeln muß, denn auf der Münsterschen Seite ist noch ein Holzzaun zu erkennen, der später durch eine Hecke ersetzt wurde. Das linke Foto zeigt die Rückseite dieses Bahnhofs von 1879. Sie wurde als ,,Oldenburger" Bahnhof für die Hollandlinie benutzt, denn das Gebäude war damals zwischen die beiden Bahnlinien gebaut worden.

Züge 1

19.10.1989 

In Ihrhove trafen sich die Züge - Teil 1 

Bahnkarte Ihrhove-Leer kostete einen Tageslohn 

Bahnhofsvorsteher Soefker ist sich seiner Bedeutung und Wichtigkeit sichtbar bewußt. Neben ihm steht links Wilhelm Cramer und rechts die beiden Reichsbahnbediensteten Brahms aus Westrhauderfehn und Friedrich Cassens aus Ihrhove, beide im 2. Weltkrieg gefallen. Wilhelm Cramer war Aufsichtsbeamter, ,,Kortenknipper", wie die Reisenden sagten.

Züge 2

Die Münstersche Seite des Ihrhover Bahnhofs von Süden aus gesehen. Die Postkarte ist am 25.9.1899 um 6 Uhr in Irhove abgestempelt worden und noch am gleichen Tag (!) in Aschendorf einem Fräulein Josephine Rhein zugestellt worden. Vielleicht kann der eine oder andere das Schild links neben der Gaslaterne lesen. Der auf dem älteren Foto erkennbare Übergang fehlt auf diesem Bild.

Züge 3

Die Münstersche Seite etwa um 1912. Karbidgaslaternen erleuchten das Bahnhofsgebäude von "Ihrhove". Rechts das unübersehbare Eingangsschild, damit sich keiner vor dem Kontrolleur drücken konnte. Auch eine große Uhr zeigte genau an, wieviel Minuten Verspätung der Zug vielleicht haben könnte.

Züge 4

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Dieser prachtvolle Bahnhof Jhrhove brannte im Juli 1924 ab. Das Foto zeigt uns die Oldenburger Seite. Hinter dem Hollandgleis waren gleich wieder Wiesen und Weiden zu sehen. Die Geburtstagsansichtskarte ist mit einem Bahnpoststempel ,,Warburg - Emden" vom 5. März 1903 versehen. Sie wurde noch am selben Tag nachmittags einem Fräulein Margarete Binnewies in Osnabrück zugestellt.

Ihrhove 1

26.10.1989 

In Ihrhove trafen sich die Züge - Teil 2 

Beim Bahnhofsbrand löschten auch die Papenburger mit 

Der ,,neue" Bahnhof Jhrhove von 1926, auf unserem Foto noch mit dem kleinen Uhrenturm. Hier sind Montag morgens unendlich viel Schiffer und Matrosen um 4 Uhr in die Züge nach Emden oder Rheine gestiegen - fast hätte man von einer ,,maritimen Karawane" sprechen können.

Ihrhove 2

Ein Foto, wie man es nicht alle Tage sieht. Auf dem Jhrhover Bahnhof wurden die Güterwaggons mit dem Pferd zum Güterschuppen gezogen. Wilhelm ("Wiwi") Graalmann hatte sein privates Pferd an die Eisenbahn ,,verhüürt". Es hatte seinen Stall im Schuppen gegenüber dem Güterbahnhof. Das Rangieren dieser tonnenschweren Güterwaggons vom Hauptgleis auf das HoIland- oder Kleinbahngleis war für ,,ein PS" sehr schwer. Wer in Physik eine eins hatte, darf einmal nachrechnen, welche Kräfte notwendig sind, um eine ruhende Last in Bewegung zu setzen.

Ihrhove 3

Der Bahnhof ist im übertragenen Sinn ein anderes Wort für Ankunft und Abschied. Abschied mit Tränen und Taschentuch. Abschied für wenige Tage, für ein paar Wochen - oder Abschied für immer? Auf dem Ihrhover Bahnhof nimmt Soldat Schneidermeister Hermann Looden aus Rajen (rechts) noch einmal seine beiden Söhne Staas (links) und Johann in den Arm. Auf dem Foto ist auch noch Eit Ostendörp aus Glansdorf zu sehen, und die Frau in der Mitte heißt Sintle Boekhoff.

Ihrhove 4

Als Robert Tangermann Soldat werden mußte, übernahm August Plinke die Vertretung auf dem Güterschuppen. Am 31. März 1960 feierten die Plinkes in Ihrhove ihre goldene Hochzeit. Die ehemaligen Mitarbeiter vom Bahnhof Ihrhove waren eingeladen und stellten sich für ein Erinnerungsfoto bei Diedle van Mark auf die Treppenstufen. Von links: Steffen Bloem, Tammo Mütz, unten Wilhelm Cramer, Gerd Wallenstein dahinter, dann Fahrdienstleiter Hermann Hillebrecht, davor Hinrich van Deest, ganz oben Casper Klüver, dann August Plinke, vorn August Schmidt, Johann Mettles, vorn Martin Rodenbäck, dahinter Johann Grünefeld und Jakob Klüver.

Ihrhove 5

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Im Jahr 1954 verließ Lehrer Fricke die Langholter Schule. Für ihn kam Lehrer Theodor Janssen aus der Krummhörn. Links neben ihm steht vor dem Wetterhäuschen Gretchen Folkers, rechts Reni Damm und in der Mitte Heidemarie Schade. Die Jungen von links: Albert Schmidt, Anton Schmidt und Heinrich Gerdes, der dies Bild zur Verfügung stellte.

Schulrat 1

02.11.1989 

Schulräte und Reporter kamen nach Langholt 

Aus dem Schulgarten wurde ein Abfallhaufen 

Auf dem Pult die Schiefertafeln, auf der Fensterbank ein paar armselige Blümchen, aber hellwache Augen und ein engagierter Junglehrer. Linke Reihe von hinten: Heinz E. Hensmanns, Alfred Luitjens und Helmut Meißler; rechts hinten Gerhard Folkers, vor ihm Volkmar Heidergott und rechts vorn Heinz Ohling im Jahr 1950.

Schulrat 2

Als es noch das Fach "Erdkunde" gab, lernten die Kinder neben Hauptstädten, Flüssen und Gebirgen auch verschiedene Klimagebiete kennen.

Schulrat 3

Als der Lehrer auch auf dem Schulhof in der Pause noch eine richtige Bezugsperson war, ließ sich das (Schüler-) Leben trotz der schweren Zeiten leichter ertragen. Rechts steht Inge Folkers, dann Gerda Plümer und Gustav Noormann.

Schulrat 4

Der Langholter Gemeinderat besichtigt die neue Wetterstation.

Schulrat 5

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Ein richtiger Backofen, so etwas gibt es noch in der Steenfelder Dorfstraße, Ecke Fliederweg

Backhaus 1

 09.11.1989 
Vom Backhaus zum "Potthuus" 
Das fertige Schwarzbrot duftete wunderbar im Haus 

Ein "nejmodischer Swienpott" in Ihren am Patersweg-Nord

Backhaus 2

So sah es einstmals in Ostrhauderfehn in der Hauptstraße aus! Bäcker Olof Olson geht zum Kanal (1. Ostwieke), um den Feudel für den Backofen auszuwaschen. "Dar mutt he sük an wennen, harr de Backer seggt, do harr he mit de Katt de hete Backovend utfeggt."

Backhaus 3

Reste eines Backhauses in der Wallstraße, Ihren

Backhaus 4

Das zugemauerte Ofenloch bei Pieper in Langholt

Backhaus 5

Ein gemauerter "Svienpottovend" bei Hündling/Ley an der B 70 in Steenfelderfehn.

Backhaus 6

Eine zugemauerte Ofenwand in der Süderstraße, Völlenerkönigsfehn

Backhaus 7

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Die Besatzung des Motorloggers ,,Luise Henriette" nach ihrer Rettung am 5. Dezember 1934. Auf der Emder Heringsfischerei ,,Großer Kurfürst" fotografierte Hans Allina, Emder Hafenfotograf, die gerettete Mannschaft, wobei nur Kapitän Theodor Reck fehlte, der im Büro seinen Bericht schrieb. Obere Reihe von links:

Heinrich Fecker, Schiffsjunge, O'fehn; Hein Tapper, Steuermann, Jheringsfehn; Willi Schmidt, Matrose, Leer; Wilhelm und Heinrich Hanneken, Matrosen, W'fehn; Thole Beitelmann, Leichtmatrose, Oldersum; untere Reihe v. lks: Theodor Janssen, Koch, W'fehn; Johannas Meyer, Maschinist, Leer; Hermann Schmidt, Maschinist, Emden; Klauf Giere, Matrose, Leer; Otto Bruns, Matrose, Emden; Bernhard Janssen, Leichtmatrose, Jheringsfehn; Wilhelm Abels, Schiffsjunge, W'fehn; Ernst Meins, Matrose. Leer, und Heinrich Brouwer, Matrose, W'fehn. 

Logger 1

16.11.1989 

Rettungsboot zerschellte an der Bordwand 

Trotz hoher Brandung: Mutiges Manöver gelang 

Das Rettungsboot ,,August Nebeltau" der DGzRS ist hier über die Toppen geflaggt, als es in den Hafen von Borkum einfährt. Der Bremer Kaufmann August Nebeltau war von 1875 bis 1888 stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Das nach ihm benannte Rettungsboot wurde 1929 erbaut und ersetzte ab 1932 die ,,Hindenburg" bis zum Jahr 1937 auf Borkum.

Logger 2

Der Fehntjer Kurier hat am 8. September 1988 den Dampflogger ,,Tony" der Heringsfischerei Leer abgebildet. Da wir kein Bild von der ,,Luise Henriette" aus Emden bekommen konnten, zeigen wir diesmal den Segellogger ,,Stadt Leer AE 8" von Capitän Gelmer Schnittjer, Neermoor-Colonie. Dieser farbige Druck aus dem Jahr 1897 stammt aus der lithografischen Anstalt Schwalbe, Emden, von der auch die ,,AE 88 - Windhund" gedruckt wurde, die im Heimatmuseum hängt. A steht für Aurich, wo alle Schiffe registriert waren, und E für Emden. Die Schiffe von der Heringsfischerei Leer hatten ein ,,AL" mit Nummer am Bug.

Logger 3

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Auf dem neuen Friedhof zu Collinghorst.

Grabstein 1

23.11.1989 

So mancher Grabstein ist verschwunden 

"Bungersbörg" fiel Erbstreit zum Opfer 

Beerdigung in Ostrhauderfehn. Im Hintergrund der wiederhergestellte Kirchturm, und links die Ruine vom Kaufhaus Cornelsen.

Grabstein 2

Der Kirchhof von Rhaude

Grabstein 3

Auf dem Friedhof im Ostrhauderfehner Untenende: Links Pastor Küttner, und rechts die Sängerinnen vom Kirchenchor in ihren schwarzgefärbten Wehrmachtsmänteln. Von links: Erna Taute, Irmgard Körte, Hedwig Hartmann, Anni Eichhorn, Theda Möhlmann, dahinter Martha Dombrowski, Lienchen de Buhr, Anni Neeland und Reenstine Hemmen.

Grabstein 4

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So sah das provisorische ,,Pfarrhaus im Moor" einstmals aus. Der Eingang auf der Südseite (nicht im Bild) ging in die ,,Achterköken". Hier war in einem Fenster in deutscher Schrift schräg von unten nach oben eingeritzt ,,J. H. Fimmen". Vorn die beiden Zimmer, dahinter der fast durchgehende Flur.

Hochzeitsreise 1

30.11.1989 

Die Hochzeitsreise im Sturm nach Ostfriesland 

Das offene Feuer schreckte die neue Pfarrfrau erst ab 

Das typisch ostfriesische offene Herdfeuer, vor dem sich die junge Pastorenfrau so erschreckte. Unser Bild wurde bei Peter van Allen in der 1. Südwieke von Ostrhauderfehn fotografiert. Der gußeiserne Rauchfang war nicht in jedem Haus üblich. ,,Lüttje Peter" hat einen ,,Struukbessen" in der linken Hand, mit dem er die Torfasche von den Steinen fegte. Bis vor wenigen Jahren hat es in diesem Haus noch so ausgesehen, denn ,,Scheef Peter" wollte mit den modernen Errungenschaften der Zivilisation nichts zu tun haben: Die Energieversorgung zum Beispiel mußte die Stromleitungen ganz um sein Land herumlegen, weil er die Elektrizität für ,,Teufelskram" hielt.

Hochzeitsreise 2

Der Stolz der neuen Kirchengemeinde Ostrhauderfehn, der "Finger Gottes" an der 2. Südwieke. Auf der gegenüberliegenden Seite das damalige Kaufhaus Bernhard Harms. 

Hochzeitsreise 3

Die Schule im Untenende, in der damals die Gottesdienste abgehalten wurden, hier schon ohne den kleinen Glockenturm.

Hochzeitsreise 4

Der Haupteingang der ehemaligen angemieteten Pastorei im Untenende. Auf unserem Bild ist die Ehefrau des späteren Besitzers Fokko Helmers, Gretje geb. Buss aus Potshausen, mit ihrer Tochter Christine zu sehen.

Hochzeitsreise 5

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Jürgen Graef beliebt zu rezitieren: Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum still und verklärt wie im Traum. Es war des Nachts elf Uhr zwei. Und dann kam ich um vier morgens wieder vorbei, und da träumte noch immer das Tier. Nun schlich ich mich leise, ich atmete kaum, gegen den Wind an den Baum und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips. Und da war es aus Gips. Der Naturliebhaber Graef behandelte auch Tiere; hier gipst er das gebrochene Bein eines Kitzes ein.

Doktor 1

07.12.1989 

Im ersten Gang zum nächsten Patienten 

Das Haus des Doktors ist mit Erinnerungen gefüllt 

Mittwochs war im Evangelischen Krankenhaus zu Westrhauderfehn der sogenannte OP-Tag. Ein Blinddarm, der tiefsitzende Furunkel oder ein Leistenbruch, alles wurde ohne große Apparatemedizin erledigt. Als Narkosemittel genügte das Lachgas. Die Kopf- und Wundschmerzen waren nach ein paar Tagen vergessen. Später wurde das Krankenhaus zur Fehntjer Entbindungsstation. Hier wurde Ulrike Graef im Jahr 1956 geboren. Um Berta Graef geb. Witzak stehen für das damals eingeführte Erinnerungsfoto von links: Oberschwester Emma, Hebamme Lithmate, die unvergessene Schwester Emmchen und Schwester Rita.

Doktor 2

Rittmeister ,,Pan" Krinke (links), der mit den Graefschen Islandponys in der Schule ldafehn-Nord einen richtigen Reitschulbetrieb aufzog Die zehnspännige Kutschvorführung war auf jedem Turnier eine besondere Schaunummer. - Auf dem Ponyhof in Holterfehn erholte sich der arbeitsame Mediziner Jürgen Graef gelegentlich von den Alltagssorgen. Er betrachtete die umliegende Natur, philosophierte über das vom Vater übernommene Naturverständnis eines Johann Wolfgang von Goethe und erging sich in vielerlei ökologischen Gedanken über das Leben einer gesunden Erdkrume lange bevor es die ,,Grünen" gab.

Doktor 3

Die Fliesenwand aus dem Verlaatshaus von Mittegroßefehn ist ein Blickfang im Hause Graef.

Doktor 4

Und noch einen Vers: Herr Löffel und Frau Gabel, die zankten sich einmal. Der Löffel sprach zur Gabel: Frau Gabel, halt den Schnabel, du bist ja bloß aus Stahl! Frau Gabel sprach zum Löffel: Du bist ein großer Töffel mit einem Gesicht aus Zinn, und wenn ich euch zerkratze mit meiner Katzentatze, so ist eure Schönheit hin! Hier untersucht Graef das Ohr eines Patienten.

Doktor 5

Ostrhauderfehn, 21. Januar1957: Gerd Prahm in der 2. Südwieke ist schwer erkrankt. Doktor Graef kommt - und bleibt stecken. Mit seinem Trecker zieht Wilke Junker ihn aus dem verschlammten Weg. Bäcker Friedrichs (Foto) versucht ebenfalls, mit dem Auto wegzukommen. Auch er bleibt stecken, und erneut ist die Hilfe der Nachbarn erforderlich. Von rechts: Wilke Junker, Eduard Friedrichs, Karl Böttcher, Hermann Lüken und Hans Abels. Der Kranke Gerd Prahm wurde später auf einer Trage bis zum Middendorfweg gebracht, wo der Krankenwagen vorsichtshalber stehen geblieben war. - Wer dieses Bild länger betrachtet, der kann verstehen, daß die Ostrhauderfehner stolz sind auf ihre heutigen Teerstraßen.

Doktor 6

Ob Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz oder Christian Morgenstern, Jürgen Graef liebt sie alle: Ich bin ein armer Schreiber nur, hab weder Haus noch Acker, doch freut mich jede Kreatur, sogar der Spatz, der Racker! Zwar selten am Schreibtisch zu finden, doch auch für Graef eine notwendige Arbeit: das Ausstellen eines Rezeptes.

Doktor 7

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Hier stellt sich Hermann Tinnemeyer aus Ostrhauderfehn stolz neben das frischgeschlachtete Schwein. Akkurat hängt das Tier an der Leiter. (1937)

Slagten 1

14.12.1989 

"Swienslagten bi Kramers" 

Am Schlachttag mußten die Kinder zur Schule 

Auf den Fehnen war der Transport der verschiedensten Güter immer ein Problem. Torf wurde mit Mutten oder Tjalken abgefahren, Heu holten die Fehntler von weit entfernt liegenden Wiesen mit Schuten und Kähnen. Aber wie transportiert man ein Schwein? Nun, die Antwort zeigt unser Bild. Wie mir viele Leser bestätigten, war es nach dem Krieg durchaus ein alltägliches Bild, mit dem Handwagen etwas zu transportieren - auch wenn es vier Füße hatte wie dieser Läufer. Erna und Hermann bringen ihrer älteren und schon verheirateten Schwester Johanne dieses Schwein nach Ostrhauderfehn in die 2. Südwieke. Die Mutter Anna Kramer, geb. Hündling, ist mit dem marschfertigen Abtransport von Holterfehn aus einverstanden. Zufrieden schaut auch die ebenfalls schon verheiratete Schwester Theda Pohlenga mit ihrer Tochter Beate zu. Hannis Jung Oltmann scheint mit seinem Extraplatz auf dem Sauenfahrzeug nicht so ganz einverstanden zu sein, aber es bleibt ihm nichts anderes übrig, denn er kann nicht so weit laufen (1941).

Slagten 2

Auch heute noch können wir solch ein Schlachtfest fotografieren. Hausschlachter Reinhard Olthoff läßt sich 1970 von Bina Hahn "einen einschenken". Adelbert Olthoff, Dirk Hahn und Sohn Wilhelm sind zufrieden mit dem hängenden Ergebnis.

Slagten 3

Konrad Siemers (links) und Helmut Westermann (rechts) entborsten das Schwein bei van Diekens hinterm Haus in Ostrhauderfehn (etwa 1965)

Slagten 4

Jürn Ulpts aus Westrhauderfehn, 1. Südwieke, über den es viel zu erzählen gäbe, gießt mit einem ,,Steertpantje" heißes Wasser über das Schwein, damit die Borsten schön weich werden. So lassen sie sich leichter entfernen. Hinten bückt sich Edzard Meyer, daneben steht Auguste und links Meinhard mit Vettern Bernhard und Hansi.

Slagten 5

Das Blutauffangen machte Oma Trientje Hündling, geb. Thomssen, selbst, sonst könnten ja vielleicht ein paar Tassen voll verloren gehen. Zwei bis drei Liter werden gleich auf dem Ofen warm gestellt und gerührt. Von der Schwarte wird etwas mehr als ein Kilogramm gekocht und dann durch den Fleischwolf gedreht. Mit 500 g Grieben sowie 750 g Roggenschrot wird alles vermengt. Natürlich kommen noch 60 g Salz, 2 g Pfeffer und 2 g Nagelpfeffer hinzu sowie das Rotwurstgewürz nach Vorschrift. Die fertige Masse füllt die Hausfrau in dicke Därme und bindet sie zu, denn die Blutwürste müssen nun noch 40 Minuten lang gekocht werden. Hausschlachter Casjen Schmidt (kniend) kennt das Rezept etwas anders, aber auch ihm und Bäcker Sanders (dahinter) sowie Sohn Karl Schmidt (hinter der Sau) wird am Abend diese Blutwurst zusammen mit Grützwurst sowie Schwarzbrot und Sirup schmecken. Dafür sorgt schon das Hochprozentige, welches Anna Kramer, geb. Hündling, hier in Holterfehn im Jahr 1934 den Männern kredenzt.

Slagten 6

Auf einem Bauernhof war der Schweinetransport wesentlich einfacher: Hier liefen die Borstenviecher selbst. Meinhard Meyer treibt die Sau mit ihren Ferkeln auf die Weide.

Slagten7

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Lisbeth und Jan Rhoden mit ihrem Huntje unterm Weihnachtsbaum. Jan, so wurde mir erzählt, habe früher bei einem Bauern in Potshausen gearbeitet. Dort habe es ein Unglück mit einem Pferd gegeben. Welche Knochen gebrochen waren, ist nicht mehr bekannt. Jan konnte nun nicht mehr weiterarbeiten. - Lisbeth Schmidt war als Haushaltshilfe in ldafehn angestellt. Irgend jemand sagte dann zu ihr: ,,Du, ik hebb `n Mann vör di", aber Jan wolle sich nicht so recht erklären. ,,Laot uns man dat Wark binanner smieten", hieß es eines Tages, und sie heirateten auf dem Standesamt in Barßel. Jan und Lisbeth trugen fortan gemeinsam jahrelang die Zeitungen aus, bei jedem Wetter im Winter und im Sommer.

Lü 01

21.12.1989 

"Anner Lü sünd ok Lü" 

Not und Alter machen einsam 

Christian Schmidt lebte auch in Holterfehn, zuerst mit seiner Mutter Maria zusammen, dann allein. Er wollte keine Hilfe haben. Als die NS-Frauenschaft einmal bei ihm saubermachte, schimpfte er noch wochenlang wie ein Pferdekutscher. Radfahren konnte er nicht, aus diesem Grund trug er die Zeitungen über weite Strecken zu Fuß aus. Davon hatte er riesige Hühneraugen, die er einfach mit einem Lappen umwickelte und dann größere Holzschuhe anzog. Der Weihnachtsbaum stand bis Ostern auf dem Tisch, so wird erzählt.

Lü 02

Von Bertus Pörtner gibt es ein oder zwei Fotos. Dieses ist meines Wissens bislang nicht veröffentlicht. Es zeigt ihn mit seinen bekannten Handstöcken vor der Fahrradwerkstatt von Christian Stapelfeld im Untenende von Westrhauderfehn. Im Hintergrund das ,,Kaufhaus zur Post" (heute ParkpIatz) Es könnte ein Foto von Lambertus Deepen sein, aber das ist nur eine Vermutung. Als Datum ist am unteren Rand 1923 angegeben. Bertus Pörtner lebte ,,auf Hahnentange". Seine Frau Lisbeth verstarb früh, danach ,,versorgte" ihn seine Schwester. Bertus Pörtner, so wird erzählt, konnte Unmengen Nahrung auf einmal verschlingen. Bei drei Potten halbgarer Grütze soll er fast geplatzt sein, so daß die Leute schnell einen Sack mit viel Tau um ihn herumgebunden haben. Dr. Trepte wollte immer mal seinen Magen untersuchen, so hieß es. Eine ähnliche Geschichte wird auch von Wessel Nimmersatt Neemann aus der 3. Südwieke überliefert. Bertus Pörtner tanzte auch gern ,,Hacketoh, Hacketoh" immer in der Runde, bis er schwindlig wurde.

Lü 03

Bubi mit seiner Schwester Jantje(line) im Winter hinterm Haus. Wer ihn fragte "Wo laot is dat?", erhielt immer die gleiche Antwort: "Dat is nu twalf."

Lü 04

Auf diesem Bild kann jeder gut erkennen, daß Jan die Schuhgröße 56 hatte. ,,He leep bedrövt", und wenn er mit dem Rad die Zeitungspakete holte, hatte jeder das Gefühl, das könne nicht gutgehen, so schlingerte das Rad mit seinem Fahrer. Das ,,Huntje" war immer bei den beiden zu finden. Lisbeth und Jan Rhoden wohnten in Holterfehn.

Lü 05

Den Kinderreim ,,Gröter, Klöter, Glockenstöter" wird heute in Breinermoor kaum noch jemand kennen. Das Küsterehepaar Gröter übernahm alle anfallenden Arbeiten: die Glocken läuten, die Öfen heizen, den Blasebalg für die Orgel treten und die Gräber ausheben. Johann B. Gröter hatte Schuhmacher gelernt. Er gerbte seine Felle selbst in Gruben, die er im Garten grub. Seine Frau Johanne, geb. Loger, hatte leider den ostfriesischen Reinlichkeitsfimmel nicht geerbt, jedenfalls wurde erzählt, daß jeder die Türen offen ließ, um nicht zu ersticken. Viel Besuch oder Kundschaft kam nicht, denn Oma Gröter war laut und schimpfte ständig.. Am 5. Februar 1927 hieß es im Leerer Anzeigenblatt: ,,Ein seltenes und eigenartiges Jubiläum: Gröter kann auf 60 Jahre Kirchendienst zurückblicken. Er hat von seinem neunten Lebensjahr an zunächst in Gemeinschaft mit seinem Vater, später alleine den Kirchendienst versehen."

Lü 06

Bubi war bei den Kindern sehr beliebt. Er spielte mit ihnen, hörte immer zu und paßte auf, daß niemand in die Wieke fiel. Diese Aufnahme von Andreas de Buhr wurde vom Fotografen Winter gemacht, der nach dem Krieg in Ostrhauderfehn eine Zeitlang ein ,,Atelier" unterhielt.

Lü 07

Dies ist Oll WilIm mit seinen vielen Taschen. Er machte für die Landbevölkerung kleine Besorgungen in Leer, was sehr angenehm war, da man nicht selber den beschwerlichen Weg in die Kreisstadt hin- und zurücklegen mußte. Wir haben Oll WilIm schon bei unserer Bahnhofsgeschichte Ihrhove erwähnt und werden demnächst noch eine Geschichte über ihn erzählen.

Lü 08

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Auf diesem Motorlogger AE 121 von 1935 ging es lustig zu. Ganz rechts steht Kapitän Johannes Meiners aus Westrhauderfehn, der in Burlage wohnte. Links neben dem Rettungsring sitzt Heinrich Meiners, rechts Johannes Behrens, und der Junge mit dem Bandoneon ist Bernhard Meiners. Ganz oben stehen von links Heinrich Böning, Johannes Droste, Heinrich Osteresch und Heinrich Grüssing. Die mittlere Reihe von links: Johann Fokko Bohlmann, der Maschinenassistent aus Emden mit der Geige, unbekannt, Hermann Weber aus Burlage, Bernhard Hanneken und mit der Mandoline Johannes Grüssing. Ihm schaut Hermann Meyer über die Schulter. - Diese Motorlogger waren schon so gebaut, daß sie später als Vorpostenboote dienen konnten. Rechts hängt die Netzrolle, die zum Ein- oder Ausholen der Fischnetze diente; vorn die Luken der Netzräume. Das Foto wurde bei der Ausfahrt gemacht, denn die Männer haben noch keine Bärte, und an Bord ist noch alles sauber. Kapitän Meiners hatte gern eine lustige Mannschaft an Bord, weil die Arbeit dann besser von der Hand lief. Dem Fidelkünstler wurde nur leider immer schlecht bei etwas zu hohem Seegang. Solch ein ,,gemischtes Orchester" traf man selten an, aber musiziert und gesungen wurde eigentlich auf allen Schiffen.

Musikant 01

28.12.1989

Musikant hat Instrument "im Griff" 

Akkordeon war fast immer dabei 

Kinderwünsche sind wahr geworden. Der Weihnachtsmann hat Magret und Henny Lalk die gewünschten Puppen gebracht. Gisela Schöning hat den großen Ball bekommen, und Herbert Lalk liest in seinem neuen Buch. Heinz Schöning hat die Weihnachtslieder auf dem Akkordeon begleitet. Er hatte in Langholt Unterricht vom Musiklehrer Schewe aus Strücklingen erhalten.

Musikant 02

Zu Pfingsten erhielt Gerd Böttcher Urlaub. Er besuchte seinen Freund Heinrich Pütten in der Mühlenstraße, denn der hatte ein Schifferklavier. Das war im Jahr 1944, ein Jahr vor Kriegsende. Überall auf der Welt sangen Millionen von Soldaten das Lied von Lili Marleen: Lale Andersen - im Standesamtsregister von Bremerhaven und auf ihrem Langeooger Grabstein steht Ihr richtiger Name: ,,Lieselotte Bunnenberg" - Lale Andersen hatte es berühmt gemacht: Vor der Kaserne, vor dem großen Tor, stand eine Laterne; und steht sie noch davor, so woll'n wir uns da wiedersehn. Bei der Laterne woll'n wir stehn wie einst, Lili Marleen."

Musikant 03

Zum Jahreswechsel werden viele gute Wünsche ausgesprochen. Der eine oder andere nimmt sich zudem vor, im neuen Jahr sein Verhalten zu ändern. Dieses Foto soll junge Menschen ermahnen, mit ihrem Leben vorsichtig umzugehen. Heinz Schmidt feiert hier Weihnachten im neugebauten Elternhaus zu Ostrhauderfehn mit seinen Brüdern Johann und Helmut. Ein paar Jahre später blieb sein Platz unterm Weihnachtsbaum leer.

Musikant 04

Es macht Annegret van Dieken riesigen Spaß, der Zieharmonika Einzeltöne und Akkorde zu entlocken.

Musikant 05

Es darf gefeiert werden! Heinz Schöning spielt das Bandoneon und seine Schwester Mariechen begleitet ihn auf der Teufelsgeige und singt: ,,Ich will lieber ein Junge sei, so wie mein Bruder möchte ich sein!"

Musikant 06

Zurück von der Bootsmannsschule Petershagen - wenn das kein Grund war, die bestandene Prüfung zu feiern! Links Heinz Schulte, Langholt, in der Mitte Hinrich Reents, Ostrhauderfehn und rechts Heinrich Schmidt, Osterhörn.

Musikant 07

Überall in Deutschland wurde das Akkordeon gespielt. Lidia aus Thorn versucht sich 1943 an einem besonders großen Instrument.

Musikant 08

Luftwaffenhelferin Gerta Prahm auf Heimaturlaub 1942 In Ostrhauderfehn. Vor dem elterlichen Geschäft in der 1. Südwieke setzt sie sich in die Sonne und läßt die Melodien erklingen.

Musikant 09

An Bord der SGDE 7 wird nach Feierabend ein Seemannslied angestimmt. Rechts Hans Koopmann und in der Mitte Heinrich Schmidt.

Musikant 10

Matrosen und ihr Schifferklavier: Auf einer Galotta und einer Hohner werden volkstümliche Weisen gespielt. Im Hintergrund ist eine Englandkarte zu sehen. Am 20. Oktober 1940 hieß es noch: ,,Seefahrt tut not. Denn wir fahren gegen Engeland" (s. Fehntjer Kurier vom 3. November 1988). Über der Karte steht unter dem Türrahmen: ,,W.fehn. Sportvereinigung von 1920." Wer hier alles an den Tischen der Gaststätte sitzt, konnte mir niemand sagen.

Musikant 11

     
     
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